Badevergnügen – aber ohne Risiko

Ferienzeit und perfektes Sommerwetter – die meisten verbringen derzeit die Tage am liebsten am See. Doch die Johanniter warnen vor einigen Gefahren im Wasser.

Pack die Badehose ein und dann ab in den See ….

Ganz Bayern hat Ferien – dazu noch Sonne satt und um die 30 Grad. Perfektes Sommerwetter. Und das nutzen die meisten aus, indem sie Zeit am See oder im Schwimmbad verbringen. Doch laut den Johannitern werden einige Gefahren im Wasser unterschätzt. Ein Großteil der Badeunfälle wäre sogar vermeidbar, wie Christian Elbe, Erste-Hilfe-Trainer, erklärt:

Mutproben wie Kopfsprünge in unbekannte Gewässer, zu viel Alkohol oder das Überschätzen der eigenen Kräfte führen häufig zu lebensgefährlichen Situationen.

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Besonders gefährdet seien natürlich Kleinkinder – für sie wird selbst ein Gartenteich oder ein Plantschbecken zum Risiko, wenn sie dort unbeaufsichtigt spielen. Am wichtigsten in solchen Situationen ist es, ein Telefon griffbereit zu haben. Gerät ein Mensch im Wasser in Not, sollten Helfer zuallererst den Rettungsdienst über die 112 alarmieren. „Andere Menschen bringen sich leicht selbst in Gefahr, wenn sie versuchen, Ertrinkende aus dem Wasser zu ziehen, sofern sie keine ausgebildeten Rettungsschwimmer sind“, weiß Elbe.

Erste Hilfe ist lebenswichtig

Auch solle man direkten Kontakt nach Möglichkeit vermeiden. „Denn in seiner Angst kann der Ertrinkende um sich schlagen oder durch Klammern den Helfer unter Wasser ziehen.“ Besser sei es, man reicht der Person einen schwimmenden Gegenstand, wenn möglich natürlich einen Rettungsring, um sie an Land zu ziehen.

Danach ist Erste Hilfe lebenswichtig: „Bewusstlose, die normal atmen, werden in die stabile Seitenlage gebracht.“ Dafür wird der Kopf überstreckt, der Mund geöffnet und das Kinn auf dem Handrücken abgelegt. „Dann die Atmung regelmäßig überprüfen“, erläutert Elbe. „Wenn der Gerettete allerdings gar nicht oder nicht normal atmet, müssen Ersthelfer mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung beginnen, bis der Rettungsdienst eintrifft.”

Keine Angst vor der Wiederbelebung

„Wir wollen alle Menschen ermutigen, die Wiederbelebung durchzuführen”, so der Erste-Hilfe-Trainer. „Dabei kann man nichts falsch machen. Nichts zu tun, ist für den Patienten viel gefährlicher, denn Sauerstoffmangel verursacht irreparable Hirnschäden.“ Wer außerdem regelmäßig seine Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischt, sei in Notsituationen viel souveräner.

Für die Herz-Lungen-Wiederbelebung gilt es, den Oberkörper des Betroffenen frei zu machen, beide Handballen übereinander in der Mitte des Brustkorbes anzusetzen und das Brustbein gut fünf Zentimeter tief Richtung Wirbelsäule zu drücken.

Den Rhythmus der Druckmassage kann man sich passenderweise mit dem Lied ‚Staying Alive‘ von den Bee Gees merken, also ein bis zwei Mal pro Sekunde drücken, 30 Mal, dann zwei Atemspenden, dann wieder 30 Druckmassagen, immer im Wechsel.

Für die Atemspenden überstreckt der Helfer den Kopf des Betroffenen vorsichtig nach hinten und legt seinen geöffneten Mund über die Lippen des Bewusstlosen. „Zweimal langsam und tief beatmen, bis sich der Brustkorb hebt und senkt, dann die Druckmassage fortsetzen”, rät Elbe. „Wer sich die Atemspende nicht zutraut, sollte wenigstens die Herzdruckmassage durchführen: Auch das versorgt das Gehirn einige Zeit mit dem lebensnotwendigen Sauerstoff im Blut.”

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