Bastenhaus: ein Fass ohne Boden

Seit Juni 2016 ist Tegernsees ehemaliges Hotel Bastenhaus als Flüchtlingsheim bestimmt. Die Baugenehmigung ist längst erteilt, die Kostenübernahme durch den Freistaat Bayern mittlerweile auch. Weiterhin offen aber ist, wann der Umbau beginnt.

Einst ein Hotel in Bestlage – künftig eine Flüchtlingsunterkunft?

Anfang August war aus dem Landratsamt noch zu hören, dass die Bauarbeiten erst beginnen könnten, wenn die Zusage der Kostenübernahme durch die Regierung von Oberbayern vorliege. Diese liegt jetzt vor, wie Pressesprecher Birger Nemitz auf Nachfrage bestätigt: „Der Freistaat Bayern kommt für die Umbaukosten auf“. Und diese sind beträchtlich.

Kalkuliert wurden einst 80.000 Euro. Wegen der nötigen Brandschutzmaßnahmen ist man inzwischen bei annähernd 300.000 Euro gelandet. Nemitz spricht von 275.000 Euro. Die Summe habe sich aber „geringfügig erhöht“. Um wie viel genau, verschwieg er auf Nachfrage der Tegernseer Stimme.

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Monatlich sind 10.000 Pacht fällig

Der Aufschlag sei der aktuellen Marktlage mit vollen Terminbüchern der Handwerker geschuldet, sagte er jüngst. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei bei der Anzahl von bis zu 60 Personen, die im Bastenhaus untergebracht werden sollen, sei „sehr günstig“, antwortete Grünen-Landrat Wolfgang Rzehak auf eine Anfrage des Bundes der Steuerzahler.Dieser hegt seit März 2017 den Verdacht der Steuerverschwendung. Und fragt, „ob die Nichtnutzung des Gebäudes letztlich einer nicht mehr sachgerechten Verwendung von öffentlichen Mitteln gleichkommt?“

Denn öffentliche Mittel sind schon viele ins Bastenhaus gesteckt worden, ohne Nutzen für den Steuerzahler. Seit Beginn des Zehn-Jahres-Mietvertrages im Juni 2016 sind jeden Monat 10.000 Euro Pacht für das ehemalige Hotel fällig. Nächsten Monat wird die 300.000 Euro Marke geknackt. Viel Geld für nichts. Denn nach wie vor offen ist laut Nemitz der Baubeginn: „Zum Zeitpunkt des Umbaus können wir leider noch nichts sagen“. Für den Steuerzahlerbund sicher ein Grund mehr, „die Sache weiterhin zu beobachten und am Ball zu bleiben“.

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