Bauarbeiten an Polizeibootshaus gestartet

Kein U-Boot-Bunker, sondern ein schwimmendes Bootshaus. Lange war es umstritten, doch jetzt beginnen die Vorarbeiten. Im Sommer 2018 soll das Bootshaus der Wiesseer Polizeiinspektion übergeben werden.

Die Arbeiten für das neue Polizeibootshaus in Wiessee haben begonnen.

Nachdem das neue Dienstboot „WSP 44“ für 60.000 Euro im Sommer 2016 feierlich getauft wurde, war klar, dass auch ein neues Bootshaus folgen müsse. Bislang steht ein marodes am Rottacher Schorn, viel zu weit weg von der Dienststelle in Bad Wiessee.

Nach längerem Tauziehen wurde ein Standort in Wiessee gefunden, nachdem Herzog Max in Bayern seinen Grund neben dem Yachtclub an der Mündung des Breitenbachs zur Verfügung stellte. Da das Bootshaus etwas Besonderes werden sollte, gab die Regierung von Oberbayern zwei Varianten bei der Münchner Architektin Claudia Schreiber in Auftrag. Sie entwirft auch das Tegernseer Feuerwehrhaus.

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Schwimmendes Bootshaus

Die Stadt Tegernsee, in deren Hoheitsgebiet der See liegt, und der Wiesseer Bauausschuss gaben dann grünes Licht für den Entwurf Schreibers mit einer holzverschalten Tragekonstruktion. Planung wie Ausführung obliegt dem Staatlichen Bauamt Rosenheim. Die Bauarbeiten dort koordiniert Astrid Moll, die nun Details auf Anfrage erläutert.

Es werde ein „schwimmendes Bootshaus“ mit einer Länge von 15,50 und einer Breite von 7,60 Metern. „Der Zugang erfolgt über einen beweglichen Verbindungssteg aus Stahl. Die Tragkonstruktion, Dachkonstruktion und Außenschalung wird aus unbehandeltem Holz errichtet. Der luftdichte Schwimmkörper wird aus Stahlblech hergestellt“.

So in etwa wird das neue Bootshaus für den Tegernsee der Wiesseer Polizei aussehen./ Entwurf: Claudia Schreiber

 

Besonderheit des schwimmenden Baukörpers sei, dass die Höhe des Bootshauses dem Wasserspiegel folge und demnach die meiste Zeit niedriger als ein feststehendes Bootshaus sei, das sich zwangsläufig am Hochwasserstand orientiert. An der Südseite sind fünf Fenster vorgesehen, das Dach ist aus Blech. Moll erklärt:

Eine weitere Besonderheit wird sein, dass der Schwimmkörper zunächst an Land montiert und dann ins Wasser gehoben werden wird; erst dann wird darauf die Hauskonstruktion montiert.

Fixiert ist es mit je zwei Dalben, eingerammte Pfähle, an den Längsseiten. Die Erschließung erfolge über das Grundstück der Gemeinde Bad Wiessee, „der Verbindungssteg befindet sich auf dem Grundstück von Herzog Max in Bayern“. Aktuell ist dort die Bautafel auszumachen. Die Vorarbeiten der Leistungsverlegungen finden bereits statt.

Der eigentliche Baubeginn soll laut Moll demnächst erfolgen. „Die Baufertigstellung wird Mitte 2018 angestrebt“. Während in den jeweiligen Stadt- und Gemeinderäten Baukosten von etwa 450.000 Euro kursieren, will sich Moll nicht öffentlich festlegen. „Hinsichtlich der Kosten versichern wir, dass wir wie bei allen unseren Baumaßnahmen die uns anvertrauten Steuergelder sinnvoll und wirtschaftlich verwenden“.

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