Baum fällt, Hilfe kommt!

Die Waldarbeit birgt viele Risiken. Um bei Unfällen schnell Hilfe holen zu können, hat die Bayerische Forstverwaltung ein spezielles Rettungssyste ins Leben gerufen. Auch Förster und Rettungskräfte Im Tal nutzen das System. Doch wie genau funktioniert es?

So sehen die Forstrettungspunkte aus / Quelle: Bayerische Staatsforsten
So sehen die Schilder mit den Forstrettungspunkten aus / Quelle: Bayerische Staatsforsten

„Achtung! – Baum fällt“. Nicht umsonst gilt dieser Ruf als eine der wichtigsten Warnungen unter Waldarbeitern. Trotz aller Fortschritte beim Arbeitsschutz sind Arbeiter und Förster einem hohen Verletzungsrisiko ausgesetzt. Falls es zu einem Unfall kommt, sind diese meist schwerwiegend. Außerdem können Rettungskräfte nur schwer den genauen Standort des Verletzten im Wald ausmachen.

Im Rahmen des Rettungssystems „Rettungskette Forst“ hat die Bayerische Forstverwaltung seit Juni 2013 bayernweit sogenannte Rettungstreffpunkte für Waldbesitzer erfasst. Diese Schilder weisen Sammelpunkte aus, die mit einem speziellen Code markiert sind.

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Funktionsweise der Rettungskette Forst

Gedacht sind die Forstrettungspunkte in erster Linie für Waldarbeiter. Verletzt sich ein Arbeiter, kann sein Partner den nächsten bekannten Rettungssammelpunkt aufsuchen. Sobald er den Notruf tätigt, gibt der Alarmierende den Code durch, der sich auf dem Schild befindet. Thomas Vogl, Leiter der Rettungsleitstelle Rosenheim erklärt:

Geben wir den Code bei uns im System ein, werden uns sofort die Koordinaten des Sammelpunktes und Anfahrtsbeschreibung angezeigt. Damit können wir eine verletzte Person viel schneller auffinden.

Generell sind die Schilder an Parkplätzen, Wanderwegen oder an Kreuzungen angebracht. Robert Nörr, Forstreviersleiter Wolfratshausen und Sprecher des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen erklärt: „Je 1000 Hektar Wald sind durchschnittlich fünf Rettungstreffpunkte eingerichtet. Diese müssen für die Rettungskräfte ganzjährig befahrbar sein und über Handynetz verfügen.“

Auch Wanderer profitieren

Dabei sind die Rettungspunkte nicht nur für Förster und Waldarbeiter hilfreich. Auch Wanderer können die Schilder nutzen und die entsprechenden Koordinaten bei der Rettungsleitstelle angeben. Diese gibt dann die Informationen an die entsprechenden Hilfskräfte, wie Bergwacht oder Bayerisches Rotes Kreuz weiter.

Felix Oswald, Bereitschaftsleiter der Bergwacht Rottach-Egern berichtet: “Wir mussten glücklicherweise keinen schweren Waldunfall in diesem Jahr verzeichnen. Damit ist durchschnittlich einmal im Jahr zu rechnen.“ Von Wanderern und Bergsportlern wird die Art der Rettungsmöglichkeit eher selten genutzt, weiß Rainer Motzet, Stellvertretender Bereitschaftsleiter der Bergwacht Rottach-Egern.

Sicher im Wald unterwegs mit App

Für die Sicherheit im Wald kann jeder selbst sorgen. Die Bayerische Forstverwaltung bietet mit einer Smartphone-App eine Möglichkeit, sich selbst im Falle eines Unfalls besser zurechtzufinden. Durch die App können die Rettungstreffpunkte auch per Handy schnell abgerufen werden. Die Standortkoordinaten werden ermittelt. Die App führt den Nutzer dann zum nächsten Rettungstreffpunkt mit Wegbeschreibung.

Außerdem bietet das Kuratorium für Waldarbeit und Forsttechnik (KWF e.V.) eine Karte mit allen Rettungstreffpunkten zum downloaden. Hier finden Sie einen Ausschnitt der Karte für die Region Tegernseer Tal:

Ein Auszug aus der Karte mit sämtlichen Rettungssammelpunkten in der Region. / Quelle: http://rettungspunkte-forst.de
Ein Auszug aus der Karte mit sämtlichen Rettungssammelpunkten in der Region. Quelle: http://rettungspunkte-forst.de

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