„Das ist der Beginn einer optischen Vermüllung“

Mehrere Fahnen und Schilder zieren das Gelände rund um das AVG-Gebäude in Gmund. Doch das ist den Betreibern nicht genug – sie wollen noch mehr Werbung. Der Gemeinde reicht es.

Die AVG GmbH beantragt weitere Werbeanlagen, doch der Gemeinde reicht es.

Die großen Werbeanlagen rund um das Autohaus Lechner und die neue AVG-Ausstellungshalle in Gmund sind nicht zu übersehen. „Jetzt beantragen sie noch weitere drei Fahnen, eine Smart-Werbepylone und eine Mercedes-Benz-Pylone“, erklärt Bürgermeister Alfons Besel (FWG) bei der vergangenen Ortsplanungsauschusssitzung am Dienstag.

Grundsätzlich habe man nichts gegen Werbung, so Besel weiter: „Unserer Auffassung nach, ist Werbung dann ortsverträglich, wenn sie möglichst nah am Gebäude liegen. Die Fahnen erfüllen das, aber die anderen beiden Werbeanlagen sind ein ganzes Stück weit weg.“ Die Verwaltung schlage deshalb vor, nur die Fahnen zu genehmigen. Doch die anderen Ausschussmitglieder sehen das nicht ganz so großzügig.

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Franz von Preysing (CSU) stört vor allem, dass die Gemeinde bereits einige solcher Anträge genehmigt hat: „Wir haben erst kürzlich das große Mercedes-Schild erlaubt und mussten uns da schon durchringen.“ Für ihn sei es unverständlich, dass es kein ganzheitliches Konzept gebe, sondern alles nach und nach beantragt wird. „Die sollen sich jetzt erstmal überlegen, welche Werbeanlagen sie insgesamt brauchen und nicht alle paar Monate wiederkommen.“

Gemeinde fordert Gesamtkonzept

Josef Stecher alias ‚Guiseppe’ (FWG) stimmt dieser Auffassung zu: „Ich stelle mir die Frage, warum es nicht gleich zu Beginn ein Gesamtkonzept gab.“ Für ihn sei Werbung grundsätzlich ja möglich, doch die ausufernde Art mache ihm Sorgen: „Die Werbeanlagen haben teilweise einen Abstand von 500 Metern.“ Bauamtsleiterin Christine Wild meldet sich an dieser Stelle zu Wort: „Die Antragsteller begründen es so, dass sie damals beim Bauantrag für den Neubau nicht wussten, dass Smart mit reinkommt, deshalb auch jetzt die neuen Anträge.“

Die Verwaltung habe den Betreibern allerdings schon zu verstehen gegeben, dass die Pylonen zu weit weg sind. Denn an Werbung mangelt es dem Autohaus nicht: „Wir haben ja schon drei Fahnen, zwei Werbepylonen, den großen Mercedes-Stern, die Werbung auf dem Neubau und die drei Fahnen beim Lechner“, so Wild. Was zu viel ist, ist zu viel – findet auch Georg Rabl (FWG):

Das ist der Beginn von einer optischen Vermüllung. Wir wollten nie so ein Gewerbegebiet wie in den großen Städten, wo eine Werbeanlage nach der anderen kommt.

Seiner Meinung nach, „müssen sich Smart und Mercedes intern einigen, wie sie die Werbeflächen untereinander aufteilen.“ Für ihn sei es ein Unding, dass die Werbeanlagen immer weiter Richtung Strandbad oder Bahngleise aufgestellt werden. Besel schlägt daher vor, den Antrag für die neuen Fahnen und Pylonen abzulehnen und die AVG GmbH dazu aufzufordern, „ein ortsverträgliches Werbekonzept vorzulegen.“ Einstimmig verabschiedet der Ortsplanungsausschuss diesen Beschluss.

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