Behindertenbeauftragter in Rollstuhllift gefangen

Der Behindertenbeauftragte des Landkreises Miesbach, Anton Grafwallner, wollte einen gemütlichen Nachmittag mit seiner Familie im Café Aran verbringen. Beim Eingang blieb urplötzlich der Rollstuhllift stecken. Es gab keinen Ausweg mehr – die Tegernseer Feuerwehr musste zur Hilfe eilen.

Anton Grafwallner steckte mit seinem Rollstuhl im Lift fest. / Quelle: Grafwallner

Funktionsfähige, barrierefreie Zugänge sollten in der heutigen Zeit selbstverständlich sein. Dass dem allerdings nicht immer so ist, zeigt sich oft auch hier im Tegernseer Tal. Anton Grafwallner, Behindertenbeauftragter des Landkreises Miesbach, machte schon vor einigen Jahren selbst die Erfahrung, als er im Lift des Gmunder Gemeindesaals gefangen war.

Nun musste er erneut aus einem Lift befreit werden. Gemeinsam mit seiner Familie wollte er am Dienstag, den 31. Dezember, „ins Café Aran gehen, um einen erfolgreichen Tag bei Kaffee und Kuchen ausklingen lassen“, wie er uns erklärt. Dieses Vorhaben endete allerdings anders als erwartet. Denn als der Rollstuhlfahrer mit dem Lift auf dem Weg nach oben war, kam es zu unerwarteten Problemen. Grafwallner schildert die Geschehnisse:

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Beim Hochfahren des Liftes schrammte die Plattform auf eine Stufe und schaltete den Betrieb über Notaus ab. Beim Anruf der Notrufnummer war man in einer klassischen Warteschleife der Aufzugsfirma. Jetzt konnte nur noch die Feuerwehr Tegernsee helfen.

Großer Dank an die Feuerwehr Tegernsee

Und das tat sie dann auch. Dank der reibungslosen Zusammenarbeit mit den Helfern der Feuerwehr und mit seinem Sohn konnte Grafwallner „langsam und zentimetergenau über eine Behelfsrampe die Plattform verlassen“. Dafür möchte sich der Behindertenbeauftragte nun öffentlich bei der Feuerwehr bedanken. Denn in seinen Augen sei es nicht selbstverständlich, den Arbeitsplatz schlagartig für einen Einsatz verlassen zu müssen. Grafwallner erklärt:

Liebe Tegernseer Feuerwehr`ler, ich möchte mich bei Euch für euren Einsatz mit einem herzlichem „Vergelt`s Gott“ bedanken.

Woran das Scheitern des Lifts letztlich gelegen hat, kann er bisher nur vermuten. Laut Typschild habe der Lift eine Tragfähigkeit von 300 Kilogramm – Grafwallner wiege mit seinem Rollstuhl aber nur 250 Kilo. Aufgrund der „unliebsamen Erfahrungen als Behindertenbeauftragter“, die Grafwallner laut eigener Aussage bisher machte, vermutet er nun, dass der Lift bei der Inbetriebnahme nicht ordnungsgemäß getestet wurde.

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