Bekommt Tegernsee eine neue Feuerwehr?

Schon am Montag haben wir über den geplanten Umbau des Tegernseer Feuerwehrhauses berichtet. Das Gebäude von 1926 genügt den heutigen Anforderungen nicht mehr.

Daher sind Baumaßnahmen nötig. Am Dienstag diskutierte der Tegernseer Stadtrat über Varianten. Auch ein Abriss ist denkbar.

Das Tegernseer Feuerwehrhaus in der Hochfeldstraße muss modernisiert werden.
Das Tegernseer Feuerwehrhaus in der Hochfeldstraße muss modernisiert werden.

Die Aufgaben der Feuerwehren werden immer vielfältiger, die Fahrzeuge immer größer. Das bekommt auch die Tegernseer Feuerwehr zu spüren. Es ist eng geworden in der Wache an der Hochfeldstraße. Aus diesem Grund hat sich Kommandant Michael Haller jetzt an die Stadt gewandt. Insbesondere die Zufahrt bereitet Probleme.

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Die Fahrzeughallen sind zu klein. Da die Feuerwehr mittlerweile auch Frauen als Helfer hat, werden neue Umkleiden und Duschen fällig. Darüber hinaus erfüllt die derzeitige Wache die Auflagen der Bayerischen Unfallversicherung nicht mehr. Deren Vorschriften wurden verschärft.

Feuerwehr legt Liste vor

„Die Feuerwehr hat uns daher eine Liste vorgelegt, was benötigt wird“, erklärte der Tegernseer Bürgermeister am Dienstagabend im Stadtrat. Vorausgegangen waren Gespräche des Bürgermeisters mit dem Kommandanten. „Seit den 1970er-Jahren ist die Situation dort immer schwieriger geworden. Eine solche Enge ist im Einsatzfall sehr problematisch“, betonte Stadtrat Norbert Schußmann (CSU). Demnach sind die Garagen so eng, dass das Ein- und Ausfahren der Fahrzeuge immer schwieriger wird.

Da die derzeitige Wache die nötigen Anforderungen kaum noch erfüllen kann, werden nun sowohl eine Erweiterung innerhalb des bestehenden Gebäudes, als auch ein Anbau oder gar ein Neubau in Betracht gezogen. „Schön, dass es noch ehrenamtliche Helfer gibt. Die Feuerwehr soll das bekommen, was sie braucht, solange sich die Kosten im Rahmen halten“, erklärte Stadtrat Peter-Friedrich Sieben (Freie Wähler).

Anbau, Umbau oder Neubau?

Benötigt wird offenbar eine neue Fahrzeughalle für die sieben Einsatzwagen. Zudem ist es rechtlich nicht mehr zulässig, dass sich die Wagen beim Ein- und Ausfahren kreuzen und nur eine Zufahrt verwenden.

Eine getrennte Ein- und Ausfahrt sowie weitere Stellplätze werden fällig. Den nötigen Platz könnte da ein städtisches Grundstück liefern, das direkt an die Feuerwehr angrenzt. Auf der Wiese könnte die neue Fahrzeughalle entstehen, nebenan weitere Stellplätze und eine zusätzliche Zufahrt. Der dort befindliche Spielplatz würde im Kurgarten neu errichtet werden. Die Umkleiden könnten an das bereits bestehende Feuerwehrhaus angebaut werden. Thomas Maban (Mitglied SPD/Parteifrei) fordert:

Auch ein kompletter Neubau darf kein Tabu sein. Das Gebäude ist zwar alt, aber nur bemalt. Wir sollten aber zumindest prüfen, ob ein Abriss und Neubau nicht sinnvoller ist, als ein Anbau oder die Errichtung eines zusätzlichen Gebäudes.

Einen ganz anderen Vorschlag hatte hingegen Martina Niggl-Fisser. Sie bat darum, auch die Optimierungsmöglichkeiten im bestehenden Gebäude zu prüfen, bevor man über einen An- oder Neubau nachdenke. Auch dem zweiten Bürgermeister, Heino von Hammerstein, gingen die Pläne der Feuerwehr etwas zu schnell. „Hier wird viel Platz gewünscht. Das Thema kommt sehr plötzlich und der Stadtrat hatte bislang keinerlei Gelegenheit, die Angaben der Feuerwehr zu überprüfen.

Auf diesem Grundstück könnten die neue Fahrzeughalle und Stellplätze entstehen.
Auf diesem Grundstück könnten die neue Fahrzeughalle und Stellplätze entstehen.

„Ich will erst mehr Informationen, bevor wir das entscheiden“, betonte von Hammerstein. Darüber, ob das Feuerwehrhaus in der Hochfeldstraße umgebaut, erweitert oder sogar völlig neu gebaut wird, fällte der Stadtrat am Dienstagabend in der Tat keine Entscheidung. Man einigte sich darauf, eine umfangreiche Machbarkeitsstudie in Auftrag zu geben, die alle Varianten in Betracht ziehen wird. Dafür macht der Stadtrat 10.000 Euro locker. „Der Ist- und der Soll-Zustand werden durchleuchtet“, versprach Bürgermeister Johannes Hagn.

„Was passiert eigentlich, wenn alles so bleibt wie bisher?“, wollte Niggl-Fisser abschließend wissen. Da der Unterhalt einer Feuerwehr eine der Pflichtaufgaben einer Kommune ist, ist die Stadt gesetzlich verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Feuerwehr einsatzfähig ist. „Wir sollten nicht solange warten, bis hier ein Unfall passiert und wir in der Haftung sind“, betonte Andreas Obermüller. Auch die Idee einer Zusammenlegung der Tegernseer Feuerwehr mit einer der Nachbarfeuerwehren kam für die Mehrheit des Stadtrates nicht in Frage.

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