Am eigentlichen Tag vor zwei Wochen waren alle Johannifeuer wegen der anhaltenden Trockenheit abgesagt. Es bestand akute Waldbrandgefahr. Das Alpenglühen fand so gut wie auf keinem Berggipfel statt.
Kein Glück mit dem Wetter
So erging es auch den Wirtsleuten der Neureuth. Tagelang hatten Barbara und Thomas Gigl Holz herangekarrt, Kisten, Bretter und alte Balken. Letztlich war der Stapel viele Meter hoch. Doch zweimal machte ihnen das Wetter einen Strich durch die Rechnung, zunächst die Dürre, dann letzte Woche der Regen.
Doch gestern Abend passte alles. Es wehte selbst noch auf über 1.200 Meter Höhe ein warmes Lüfterl, die untergehende Sonne tauchte die Berggipfel bis ins Karwendel in ein zartes rosa, der Beinahe-Vollmond kam langsam über dem Sonnwendjoch hervor.
Diese phantastischen Eindrücke genossen viele Bergsportler. So viele, dass die Terrasse auch spät am Abend noch gut gefüllt war. Nach Sonnenuntergang griff sich Thomas Gigl dann einen Bunsenbrenner und setzte den Holzstapel in Brand. Schnell loderte eine gewaltige Flamme und die Besucher gerieten ins Schwärmen.
„Schöner könnt’s net sein“, war meist zu hören. „Heute passt es“, schwärmte selbst der Wirt, da kein Wind für einen Funkenflug sorgte. So beseelt, fiel dann der Abstieg leicht, der im Bergwald von unendlich vielen Glühwürmchen begleitet wurde. Romantik pur. Man muss es nur machen.
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