Betonwüste in der Gmunder Mitte?

Jahrzehntelang herrschte Stillstand rund um das Gmunder Maximilian. Dann ging es Schlag auf Schlag. Das Brauhaus Tegernsee stieg als Investor ein. Im Februar rollten die ersten Bagger. Die Gemeinde befasste sich gestern Abend erneut mit den Plänen rund um Alt- und Neubau. Und die Dimension des Projekts schürt jetzt Vorbehalte.

Am Gmunder Maximilian haben Brauhaus und Ten Brinke einiges vor.
Am Gmunder Maximilian haben Brauhaus und Ten Brinke einiges vor.

Im November 2014 verkaufte Investor Ten Brinke den Altbau am Gmunder Maximilian an das Herzogliche Brauhaus Tegernsee. Dort will das Brauhaus eine Gaststätte mit Biergarten und Büroräume errichten.

Zudem plant Ten Brinke zwei weitere Gebäude und eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen auf dem Areal. In eines soll auf 750 Quadratmetern ein Supermarkt einziehen. In einem weiteren ist Platz für Büros, Praxen und Wohnungen. Die Bauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Jetzt haben Brauhaus und Ten Brinke ihre Vorhaben weiter konkretisiert.

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Balkon am Maximilian muss weichen

Die Gaststätte im Erdgeschoss des Altbaus wird 150 Sitzplätze haben. Im Obergeschoss entstehen nach jetzigem Stand Büroräume. „Bis auf fehlende Betten ist das genau das, was wir immer wollten“, betonte Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) gestern Abend im Gmunder Ortsplanungsausschuss. Auch eine Wohnung für den künftigen Betreiber der Gastwirtschaft sei im Obergeschoss denkbar, so der Bürgermeister weiter.

Wer das Wirtshaus künftig übernehmen wird, ist noch offen und liegt in der Hand des Brauhauses Tegernsee. Auch wie die Gaststätte und der Biergarten im Detail aussehen sollen, ist noch unklar. Nur die Fassade des unter Denkmalschutz stehenden Baus wird in ihrer Grundform in jedem Fall gleich bleiben. Einzig der Balkon an der Westseite muss weichen. Landratsamt und Landesamt für Denkmalpflege hätten hierfür grünes Licht gegeben, so von Preysing weiter.

Zusätzliche Wohnungen sorgen für Ärger

Auch die beiden von Investor Ten Brinke geplanten Neubauten auf dem Grundstück waren gestern Abend Thema. Das Gremium musste über einige von Investor Ten Brinke gewünschte Änderungen entscheiden.

„Die Aufteilung der Verkaufsräume hat sich etwas geändert“, so die Leiterin des Gmunder Bauamts, Christine Lang. Der bisher im Supermarkt geplante Backshop soll ausgelagert werden, um so auch Sonntags öffnen zu können. Für Ärger sorgte jedoch ein anderes Anliegen.

Im Obergeschoss des vorderen Hauses will Ten Brinke statt einer nun insgesamt vier Wohnungen errichten. Die dort eigentlich vorgesehenen Lagerräume des Supermarktes entstehen stattdessen im Erdgeschoss des Gebäudes und grenzen direkt an den von der Firma Rewe geplanten, 750 Quadratmeter großen Vollsortimenter an. Dafür soll einer der geplanten Läden mit Schaufenstern weichen. Das sorgte für Misstöne. So betonte Gemeinderätin Barbara von Miller (SPD):

Ich bin mit dieser neuen Ansicht nicht glücklich. Jetzt ist das eine durchgehende Wand. So wird es eine Betonwüste in der Ortsmitte.

Diese Auffassung konnten die anderen Anwesenden allerdings nicht teilen. Wenn man den Platz richtig gestalte, funktioniere das schon, so Vize-Bürgermeister Georg Rabl (FWG). Ähnlich sah das auch Bürgermeister von Preysing: „Der Bauherr soll sich für die weiße Supermarktwand etwas einfallen lassen und diese optisch besser gestalten“, so der Bürgermeister. Im zweiten Gebäude bleibt es derweil bei sechs Wohnungen.

Hier ein Video zum derzeitigen Stand der Bauarbeiten:

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Mehr Informationen

Die Rohbaufertigstellung für den Neubauteil ist für die erste Oktoberwoche terminiert. Auch die Fassade soll noch in diesem Jahr fertig werden. Im Frühsommer 2016 soll dann der gesamte Neubau stehen. Parallel dazu wird auch am Altbau gearbeitet. Als Termin für die gesamte Fertigstellung des Maximilian hatte Bürgermeister von Preysing vor wenigen Wochen den Herbst 2016 genannt.

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