Für die beiden 19-jährigen Zwillingstöchter der 51-Jährigen Erdingerin muss es ein schreckliches Erlebnis gewesen sein. Sie fanden ihre Mutter am gestrigen Abend gegen 21 Uhr mit eingeschlagenem Schädel in ihrer Garage auf.
Täter nimmt sich das Leben
Der Verdacht der Polizei wurde schnell zur Gewissheit: Die Frau wurde gewaltsam getötet. Während die beiden traumatisierten Töchter vom Kriseninterventionsteam betreut wurden, nahmen die Ermittler der Erdinger Kriminalpolizei ihre Untersuchungen auf.
Schon bald wurden sie von ihren Kollegen aus Miesbach darüber informiert, dass sich offensichtlich kurz nach der Tat der 54-jährige Ex-Freund der Frau an einem Bahnübergang in Holzkirchen vor einen Zug geworfen hatte und dadurch ums Leben gekommen sei. Der Italiener betrieb ein Restaurant im Raum Erding. Nach dem Vorfall wurden die Fahrgäste der BOB evakuiert. Zudem musste die Miesbacher Straße sowie die Bahnstrecke über mehrere Stunden hinweg gesperrt werden.
Obduktion angeordnet
Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte vermutet die Kripo einen Zusammenhang zwischen den beiden Taten. Offenbar soll der 54-Jährige erst seine Ex-Freundin in Erding erschlagen haben um sich bald darauf in Holzkirchen das Leben zu nehmen. Zu den genauen Tatumständen und Motiven des Täters wollten sich Polizei und Staatsanwaltschaft jedoch noch nicht äußern.
Dazu sollen zunächst auch noch die Ergebnisse der Obduktion abgewartete werden, welche die Staatsanwaltschaft Landshut angeordnet hat. Diese sollen weitere Erkenntnisse zu den Umständen des Todes der 51-Jährigen liefern.
Derweil bittet die Polizei auch um Hinweise aus der Bevölkerung. Denn weiterhin ist die Kripo noch auf der Suche nach dem Fahrzeug des mutmaßlichen Täters. Das Auto ist ein weißer VW Golf mit dem Kennzeichen WI AR 7889. Zeugen, die Angaben zum Aufenthaltsort des Wagens machen können, werden gebeten sich bei der Kriminalpolizei Erding unter 08122/968-0 zu melden.
Normalerweise haben wir uns dazu entschieden nicht über Suizide zu berichten, es sei denn sie erfahren durch die Umstände besondere Aufmerksamkeit. Grund für die Entscheidung ist die leider hohe Quote an Nachahmern. Wenn Sie sich selbst betroffen fühlen, kontaktieren Sie bitte umgehend die Telefonseelsorge (www.telefonseelsorge.de). Unter der kostenlosen Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die in vielen Fällen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen konnten.
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