BOB: „Erneuter Einbruch der Betriebsqualität“

Bei der BOB kommt es immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen – die Fahrgäste bekommen zudem oft keine Infos. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft will das den Fahrgästen nicht länger zumuten. Sie fordert Maßnahmen – und prangert die Qualität bei der BOB an.

Zugausfälle, Verspätung, schlechte Kommunikation – so der Vorwurf der BEG in Richtung BOB / Archivbild

In einer aktuellen Pressemitteilung prangert die Bayerische Eisenbahngesellschaft die Qualität bei der BOB an. Man habe die BOB-Geschäftsführung erneut einbestellen müssen. „Die Fahrgäste im von der Bayerischen Oberlandbahn betriebenen Oberlandnetz werden derzeit wieder mit erheblichen Qualitätsproblemen konfrontiert“, heißt es in dem Schreiben.

Schon zu Jahresbeginn war es aufgrund massiver Fahrzeugprobleme zu zahlreichen Zugausfällen, Verspätungen und Zugkürzungen bekommen – meist verbunden mit unzureichenden Fahrgastinformationen. Mit einer durchschnittlichen Pünktlichkeit von 76,8 Prozent hatte die BOB im Januar den mit Abstand schlechtesten Wert aller bayerischen Verkehrsunternehmen erreicht.

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Bereits damals habe die BEG die BOB-Geschäftsführung umgehend einbestellt und weitreichende Maßnahmen zur Verbesserung der Fahrzeugsituation, der Organisation der Betriebsabläufe sowie der Fahrgastinformation gefordert.

Hausaufgaben für die BOB

Seither muss die BOB-Geschäftsführung ‘Hausaufgaben’ erledigen: Die BEG fordert einen wöchentlichen Bericht über die Anzahl und die Ursachen von fahrzeugbedingten Störungen sowie den Umsetzungsstand der definierten Maßnahmen.

„Nach der ersten Intervention der BEG hatte sich der Betrieb im Oberlandnetz in den Folgemonaten zunächst stabilisiert“, wird in der Pressemitteilung erklärt. Doch in den vergangenen Wochen sei eine erhebliche Verschlechterung der Betriebslage zu verzeichnen gewesen. BEG-Geschäftsführer Thomas Prechtl:

Der erneute Einbruch der Betriebsqualität stößt bei uns auf völliges Unverständnis. Wir können die Verärgerung der Fahrgäste, die sich in zahlreichen Fahrgastbeschwerden widerspiegelt, gut nachvollziehen.

Neben rückläufigen Pünktlichkeitswerten waren Fahrgäste allein seit dem 6. Juni von über 170 Zugkürzungen sowie rund 70 Zugausfällen betroffen. Die Mehrheit habe die BOB selbst zu verantworten – als wesentliche Ursachen sind laut BEG Fahrzeugstörungen oder mangelnde Fahrzeugverfügbarkeit zu nennen.

Negatives Gesamtbild

„Hinzu kommen nach wie vor ungelöste Probleme bei den Klimaanlagen, nicht nachvollziehbare betriebliche Entscheidungen, mangelnde Fahrgastinformationen sowie eine Reihe von vermeidbaren personalbedingten Verspätungen oder Ausfällen. All das trägt in Summe zu einem negativen Gesamtbild bei“, kritisiert Prechtl deutlich.

Die BOB-Geschäftsführung wurde daher erneut vorgeladen. Zuvor hatte die BEG eindringlich gefordert, die aktuelle Maßnahmenliste um weitere Maßnahmen zur Erhöhung der Betriebsstabilität zu ergänzen und umgehend für einen nachhaltig stabilen Betrieb und eine dauerhaft zuverlässige Fahrgastinformation zu sorgen. „Wir erwarten, dass die BOB schnellstmöglich wieder das Niveau
der Vorwochen erreicht und werden bis dahin die ohnehin schon umfassende Berichterstattung durch die BOB-Geschäftsführung erneut deutlich intensivieren“, so Prechtl abschließend.

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