Die Politik will es jetzt genau wissen und fordert Aufklärung: BOB-Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein soll nun zum Rapport – in den Kreistag.
Die BOB hat verkehrstechnisch im Landkreis de facto eine Monopolstellung inne. Will man nach München, so bleibt einem nur das Auto oder der Zug. Die vereinzelten Fahrten der RVO kann man fast außer Acht gelassen. Demzufolge kommt der Bayerischen Oberlandbahn auch eine besondere Bedeutung zu. “Die BOB ist ein wichtiges Verkehrsmittel für den Landkreis”, weiß auch der Fraktionsvorsitzende der Freien Wähler, Norbert Kerkel.
In der jüngsten Vergangenheit haben sich die Probleme immer mehr gehäuft. Mitreisende berichten von massiven Verspätungen und Zugausfällen. Auch die Fahrkartenautomaten funktionierten in der Vergangenheit nicht immer in der gewünschten Weise.
Anfang des Monats kündigte dann BOB-Geschäftsführer Kai Müller-Eberstein eine Qualitätsoffensive an. Doch bisher sind noch keine substantiellen Verbesserungen zu erkennen.
Freie Wähler fordern Erklärungen
Daher fordern die Freien Wähler nun „aufgrund der wiederholt aufgetretenen Probleme mit Ausfällen und Verspätungen“ eine Anhörung von Müller-Eberstein im Kreistag. In dieser soll der Geschäftsführer zu den angesprochenen Punkten Stellung nehmen sowie seine Strategie für die Zukunft erläutern.
Konkret geht es der FWG dabei auch um Gerüchte über einen möglichen Verkauf der BOB, die Elektrifizierung des Netzes, das Triebwagenkonzept sowie die Taktung und die Gewährleistung der Sicherheit auf den Gleisen. “Wir wollen einfach einmal gesicherte Informationen aus erster Hand haben”, stellt Kerkel klar.
Landrat Wolfgang Rzehak nahm die Anregung der Freien Wähler gerne auf. Es sei ohnehin bereits ein Gespräch mit Eberstein ausgemacht gewesen. “Wir müssen Klartext reden”, so Rzehak. Denn auch der neue Landrat bekam die Pannen der vergangenen Monate hautnah mit.
Ich bin ja selbst lange nach München gependelt. Seit dem vergangenen Jahr war das mit der BOB nicht mehr so schön. Vor allem die Verspätungen sind ein Problem. Jetzt ist es die Ausnahme, wenn der Zug mal pünktlich ist.
Nun werde er den Geschäftsführer aber zu der kommenden Kreistagssitzung einladen. Dort muss sich der BOB-Chef dann vor einem größeren Gremium erklären.
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