BOB-Strecke vom Oberland abgeschnitten

Die Nachricht ist zunächst einmal ein Schock. Für drei Wochen wird das Oberland vom Schienenverkehr abgeschnitten. Denn die Gleise zwischen Holzkirchen und Schaftlach müssen komplett erneuert werden. Die BOB richtet einen Notfahrplan ein, doch es wird zwangsläufig zu Problemen kommen.

Schon wieder Schienenersatzverkehr bei der BOB
In Holzkirchen ist in den kommenden Wochen für Pendler Schluss.

Schlechte Nachrichten für alle BOB-Pendler: Ab dem kommenden Donnerstag wird die Strecke zwischen Schaftlach und Holzkirchen komplett gesperrt. Und zwar für drei Wochen bis zum 2. Juni. Der Grund ist besorgniserregend: Die Gleise sinken ab.

Noch besteht allerdings keine Gefahr, versichern die Verantwortlichen von BOB und Bahn. Dennoch muss der Gleisabschnitt nun komplett erneuert werden. Auch der Untergrund soll neu gemacht werden. Dazu werden die Schienen ausgebaut und der Boden stabilisiert. Als Eigentümer des Netzes kommt die Deutsche Bahn für die Arbeiten auf und führt sie auch selbst durch.

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„Das ist eine Großbaustelle“, stellt Jens Däßler von der BOB klar. Erschwerend kommt hinzu, dass an diesem Abschnitt keine Straßen entlanglaufen. Die Arbeiter und das Gerät können daher nur über die Trasse zur Baustelle gelangen. Rund drei Wochen werden die Arbeiter mit dem Bau beschäftigt sein.

Notfahrplan mit Problemen

Der Zugverkehr ist in dieser Zeit auf der Strecke unmöglich. Nur nach Miesbach-Schliersee-Bayrischzell verkehren die Züge normal. Die BOB hat daher bereits einen Notfahrplan ausgearbeitet. Für die Reisenden bedeutet das in erster Linie: Zwischen Holzkirchen und Schaftlach geht es weiter mit dem Bus. „Wir haben die Anzahl der Busse an die Zahl der Kunden angepasst“, verspricht Däßler. Man setze also nicht nur einen Bus für eine BOB ein.

Ausschlaggebend sind die bisherigen Erfahrungswerte. Zusätzlich steht in Holzkirchen aber immer ein weiterer Bus bereit, der gegebenenfalls aktiviert werden könnte. Um auch die Fahrradfahrer bedienen zu können, wird immer ein Sprinter die Busse begleiten und den Transport der Räder übernehmen.

Dennoch können die Verantwortlichen nicht ausschließen, dass es zu Problemen kommen wird. Beispielsweise, wenn an einem schönen Samstagmorgen sehr viele Ausflugsgäste an den Tegernsee wollen.

Hier müssen wir den Kunden auch ganz klar kommunizieren: Es ist ein Notfahrplan. Wir tun, was wir können, aber andernfalls kann man auch am Schliersee schöne Ausflüge machen. Auch wenn das die Leute am Tegernsee vielleicht nicht so gerne hören werden.

Zusätzlich weisen die Verantwortlichen auf Anschlussprobleme mit den Bussen hin. Der RVO habe ein weit verzweigtes Netz, das er nicht für drei Wochen umstellen könne. „Das ist ein Problem, das wir nicht lösen können“, stellt Däßler klar. Allerdings habe man dem Unternehmen versichert, dass die Fahrer bei kurzen Anschlusszeiten warten werden.

Zudem müssen sich die Reisenden auf eine längere Fahrtzeit einrichten. Die Abfahrten werden sich dafür jeweils nach hinten oder nach vorne verschieben. Der Unterschied wird in etwa zehn Minuten betragen. Für Schüler könne es hier am Morgen schon einmal eng werden, gibt Däßler zu.

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Doch auch diesen Zug könne man nicht einfach verschieben, da es so auf der kompletten BOB-Strecke zu Problemen und Verspätungen kommen würde. Der genaue Fahrplan wird in Kürze auf der Tegernseer Stimme sowie auf der Homepage der BOB zu finden sein.

Aber nicht nur die Fahrgäste haben mit der Baustelle zu kämpfen. Auch die BOB selbst bekommt es mit Behinderungen zu tun. Denn auf einen Schlag werden die 16 Integrale von der Betriebswerkstatt in Lenggries abgeschnitten sein. Für Reparaturen und zum Tanken muss die BOB daher für diese Zeit ein stillgelegtes Werk in Freimann mieten.

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