Boirisch samma: “Luu– iah”

Heute vor genau 100 Jahren wurde in München die Republik ausgerufen. Während die taz ausnahmsweise in weiß-blau erscheint, holen wir einen altbekannten Münchner in unsan scheenan, boarischen Himmel.

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Über 700 Jahre lang regierten die Wittelsbacher in Bayern. Am 7. November 1918 brach die Wittelsbacher Monarchie zusammen. Kurt Eisner, Journalist und Gründungsmitglied der USPD, rief zur Revolution auf. Mithilfe bewaffneter Soldaten gelang ihm der Umsturz. König Ludwig III. floh. Eisner erklärte das Königshaus Wittelsbach für abgesetzt und rief den Freistaat aus.

Als erster Ministerpräsident führte er das Frauenwahlrecht und den Acht-Stunden-Tag ein. Bei der Landtagswahl am 12. Januar 1919 allerdings bekommt seine USPD nur 2,5 Prozent der Wählerstimmen. Als Eisner zurücktreten will, wird er von einem Rechtsradikalen erschossen.

Wie die Bayern frohlocken

Seit 1918 ist Bayern Freistaat. Heute werden also 100 Jahre Demokratie gefeiert, die wir uns bei einem kühlen Tegernseer kurz in Erinnerung rufen sollten. Nicht in hastigen, sondern in kurzen Schlucken. Denn genau das beherrscht das bayerische Volk seit jenen Zeiten wie aus dem Effeff: Das Genießen.

Schon der bayerische Schriftsteller Ludwig Thoma wusste davon eine humoristische Satire zu schreiben. Alois Hingerl, der Münchner Dienstmann Nr. 172, steht bis heute stellvertretend für jene Gelassenheit, die der weiß-blaue Himmel all jenen beschert, die auf Erden in bayerischen Gasthäusern „frohlocken“.

„Lu-iah“, kemma do nur nach da erstn Maß Bier sogn. Doch es ist ja noch früh, deshalb wollen wir Ihnen auch die lange Version nicht vorenthalten „Ha-ha-lä-lä-lu-u-uh – – Himmi Herrgott – Erdäpfi – Saggrament – – lu – uuu – iah!“

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