Borkenkäfer legt Zahn zu

Sie heißen “Buchdrucker” oder “Kupferstecher” – und sind als Borkenkäfer das Schreckgespenst aller Waldbesitzer.
Nun warnt das in Holzkirchen ansässige Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vor einer derzeit bedrohlichen Lage im Stimme-Land.

Befallene Fichte – erkennbar am charakteristischen braunen “Bohrmehl”

Angesichts der momentanen heißen Temperaturen ist der Borkenkäfer auf dem Vormarsch. Im Stimme-Land herrscht bereits Alarmstufe Gelb, während in den Gebieten westlich, nördlich und östlich des Landkreises bereits mit einer akuten Gefährdungslage “rote” Zustände herrschen.Waldbesitzer sollten jetzt regelmäßige ihre Fichtenwälder auf frischen Befall durch die Schadinsekten kontrollieren. Bereichsleiter Forsten des AELF, Christian Webert, erklärt:

 

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Bei trockener Witterung bietet sich eine gute Gelegenheit, befallene Bäume frühzeitig zu erkennen. Wenn die Käfer unter der Rinde fressen, werfen sie braunes Bohrmehl aus, das sich am Boden, auf der Rinde oder in Spinnweben finden lässt. Wir haben für unseren Bereich ungewöhnlich früh Bohrmehl, auch in den Berglagen.

 

Gerade dort wo kürzlich Holz geerntet wurde oder im Bereich früherer Befallsherde sei besondere Aufmerksamkeit geboten. Neben Hinweisen wie Harztropfen oder zahlreichen abgefallenen Rindenschuppen, ist Bohrmehl ein wirklich sicheres und frühzeitiges Zeichen. „Wenn die Rinde hingegen bereits abgefallen ist, war der Käfer schneller. Deshalb ist es wichtig, jetzt zu handeln.“, so WBV-Vorstand Michael Lechner. Ein Weibchen kann bis zu 100.000 Nachkommen haben.

Schnell wird aus einem Baum ein ganzes Käfernest. Befallene Bäume müssen rasch geerntet und entrindet oder besser mindestens 500 Meter aus dem Wald gebracht werden. Sonst entwickelt sich die neue Generation und befällt weitere Bäume.

Der Käfer kennt keine Grundstücks- und Landkreisgrenzen

AELF und WBV appellieren an alle Waldbesitzer, ihre Bestände jetzt regelmäßig auf Befallsherde zu kontrollieren. Neben dem eigenen Wald gehe es auch um den Schutz benachbarter Waldbestände, denn der Käfer kenne keine Grundstücksgrenzen. Auch der Forstbetrieb Schliersee überwacht mit Hilfe mehrerer Lockstoff-Fallen das
Schwärmverhalten des Borkenkäfers im Staatswald. Aufgrund der sommerlichen Temperaturen sind die aktuellen Fangzahlen besorgniserregend. Vor diesem Hintergrund sucht der Forstbetrieb die Staatswaldflächen intensiv nach neu befallenen Bäumen und Borkenkäfernestern ab und arbeitet die befallenen Bäume so schnell wie möglich auf.

In dem Zusammenhang werben die Behörden auch bei Erholungssuchenden ausdrücklich um Verständnis, wenn der eine oder andere Forstweg spontan und vorübergehend aus Sicherheitsgründen gesperrt werden muss.

 

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