Brauerei will Bierproduktion verdoppeln

Die Tegernseer Brauerei will die Bierproduktion erweitern und auch am Standort Tegernsee eine weitere Produktionslinie errichten. Von 1.520 Hektolitern soll die Produktion auf 2.960 Hektoliter pro Tag erhöht werden.

Gestern musste der Tegernseer Bauausschuss entscheiden, ob durch die Erweiterung eine übermäßige Lärmbelastung für die Anrainer entsteht.

Das Tegernseer Brauhaus will auch am Standort Tegernsee deutlich erweitern. Gestern ging es um die zu erwartende Lärmbelastung.
Das Brauhaus will auch am Standort Tegernsee deutlich erweitern. Gestern ging es um die zu erwartende Lärmbelastung.

Seit über zwei Jahren plant das Brauhaus unter anderem eine Erweiterung der alten Abfüllanlage, direkt an der Seestraße im Zentrum Tegernsees. Das Ziel: mehr Bier, mehr Lagerfläche und deutlich mehr Platz für den Abtransport des Endproduktes. Dazu hatte man bisher geplant, an der bestehenden Füllerei einen Anbau zu errichten, der den Innenhof zum Schloss hin fast zur Gänze hätte verschwinden lassen. Während der Tegernseer Bauausschuss die Pläne im November 2013 befürwortete, hatte das Landratsamt Bedenken wegen des Denkmalschutzes.

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Erst ein Kompromiss brachte die Lösung. Dabei wird der Innenhof, der derzeit hauptsächlich als Parkplatzfläche für Mitarbeiter und von Lieferanten als Be- und Endladeplatz genutzt wird, durch ein neues Gebäude in die Zange genommen. Im Bereich eines heute existierenden Trafohäuschens will das Brauhaus ein neues Lagerhaus errichten.

Gutachten bringt Klarheit über Lärmbelastung

Gestern ging es vor allem darum, die Frage zu klären, ob die Erweiterung auch aus lärmschutzrechtlicher Sicht vertretbar ist oder nicht. Gestern Nachmittag fand hierzu im Landratsamt ein Runder Tisch mit Vertretern der Kreisbehörde, des Gewerbeaufsichtsamts und der Brauerei statt. Geplant ist künftig ein Betrieb in drei Schichten von Sonntag 22 Uhr bis Samstag 22 Uhr. Im Dezember hatte sich der Stadtrat bereits für ein Nachtfahrverbot der täglich geplanten zwei bis drei LKW-Transportfahrten zwischen 22 Uhr und sechs Uhr morgens ausgesprochen.

Eine schalltechnische Untersuchung sollte nun Klarheit über die genaue Lärmbelastung bringen. Da es sich bei dem Gebiet um ein Misch- und eben kein reines Wohngebiet handelt, gelten nach der TA Lärm höhere Grenzwerte. Im Bereich des Tegernseer Gymnasiums werden die Grenzwerte laut der Untersuchung in der Früh durch die Ausweitung der Produktion um 2,3 dbA überschritten. Der Richtwert liegt bei 60 dbA für den Tageszeitraum. Grund dafür ist die Malzanlieferung an die Brauerei.

Durch die Malzanlieferung ist im Bereich Gymnasium eine höhere Lärmbelastung zu erwarten. Allerdings zu einer Zeit in der die Schule noch nicht besetzt ist.
Durch die Malzanlieferung ist im Bereich Gymnasium eine höhere Lärmbelastung zu erwarten. Allerdings zu einer Zeit, in der die Schule noch nicht besetzt ist.

Da diese um kurz nach sechs Uhr morgens beginnt und bereits vor Schulbeginn um acht Uhr abgeschlossen ist, sah der Bauausschuss hier gestern allerdings kein Problem. „Es wird hier keine übermäßige Lärmbelastung auftreten“, betonte Bürgermeister Johannes Hagn. Auch die anderen Mitglieder des Bauausschusses hatten dem nichts entgegenzusetzen und machten den Weg für die Erweiterung endgültig frei.

Damit kann die Brauerei auch am Standort Tegernsee erweitern. Anfang April hatte sich der Gmunder Gemeinderat bereits für eine deutliche Vergrößerung der Abfüllanlage nahe der Kreuzstraße ausgesprochen. Gestern berieten die Gmunder erneut über die Abfüllanlage des Tegernseer Brauhauses. Dort wird die Fläche der bereits vorhandenen Anlage noch einmal um das Doppelte erweitert.

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