Das Herzogliche Brauhaus will auf dem Neubau in Tegernsee einen mindestens 23,5 Meter hohen Edelstahlkamin errichten lassen. Im November 2015 sagte Bürgermeister Johannes Hagn dazu, man wolle zuvor jede Möglichkeit ausschöpfen, bevor man den Bau genehmigt.
Keine technischen Alternativen möglich
Und das ist nun geschehen: “Seit November gab es viele Gespräche mit dem Brauhaus und dem Landratsamt”, so Hagn. Inzwischen hat das Amt jedoch bestätigt, dass alternative Möglichkeiten, wie beispielsweise eine UV-Anlage, für Brauereien nicht geeignet seien. Derartige Kamine gelten für Industrieanlagen normal als üblich.
Bei der ausgestoßenen Luft handelt es sich aber nicht um schädliche Substanzen, sondern nur um die typischen Treber-Gerüche, die bei der Bierproduktion entstehen. Diese riechen zwar unangenehm, könnten von derartigen Anlagen jedoch nicht herausgefiltert werden.
Der Kamin würde somit lediglich als einfacher Dunstabzug funktionieren, erklärt der Bürgermeister. Um aufgrund der steigenden Produktionsmenge in den kommenden Jahren die Immissionsschutzwerte einzuhalten, müsse dieser entsprechend hoch ausfallen. Martina Niggl-Fisser schlug daraufhin in der gestrigen Bauausschusssitzung vor, den Kamin erst dann bauen zu lassen, wenn die entsprechende Produktionsmenge erreicht sei. Diesem Plan erteilte der Bürgermeister aber eine Absage:
Wir müssen jetzt Nägel mit Köpfe machen.
Nachträglich ein Dunstabzugsystem einzubauen sei nicht möglich, so Hagn weiter. „Um die Brauerei zukunftsfähig zu machen, braucht es diesen Kamin. Die Nachfrage ist hoch und wir sollten das unterstützen“, betont Andreas Obermüller (FWG).
Der Bauausschuss genehmigte schließlich den Bau des Riesen-Kamins. Hagn erklärte außerdem, es würde bereits ein 26 Meter hoher Kamin auf dem hinteren Gebäude des Brauhauses existieren. Der neue Kamin würde nun den Schlossfirst um sechs Meter überragen.
Dennnoch ist diese Höhe schon ein Komprmiss. “Man hat sich mit dem Brauhaus Tegernsee auf 23,5 Meter geeinigt. Diese Höhe kann sowohl denkmalschutzrechtlich, als auch immissionsschutzrechtlich vertreten werden”, so Pressesprecher Birger Nemitz vom Landratsamt.
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