Brot und Spiele

In vielen Kitas wird bundesweit derzeit gestreikt. Das Tegernseer Tal ist von diesen Maßnahmen bisher verschont geblieben. Doch das heißt nicht, dass es nicht auch Probleme gäbe: Die Ansprüche werden immer größer. Aber Zeit und Personal sind Mangelware.

Immer mehr Kinder im Landkreis kommen im Kinderland Weyarn unter.
Im Tal gibt es keine Probleme bei der Betreuung der Kleinsten. Doch das heißt nicht, dass die Erzieherinnen zufrieden sind.

Kindergeschrei, Verletzungen, Zankereien – und mittendrin eine Erzieherin, die nicht weiß, wo sie zuerst hinlaufen soll. Kinderbetreuungsstätten leiden vor allem unter Personalmangel und auch die finanzielle Vergütung lässt zu wünschen übrig. Daher wird derzeit bundesweit in vielen kommunalen Kindergärten gestreikt.

Das Tegernseer Tal ist derzeit nicht von Streiks betroffen. Doch auch hier zeigen sich die Erzieherinnen solidarisch mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Sie kennen die Probleme aus dem eigenen Arbeitsalltag:

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Wir haben es oft mit schwierigen Kindern oder Familienverhältnissen zu tun. Hinzu kommt die immer größer werdende Büro- und Schreibarbeit, zum Beispiel der Beobachtungsbogen usw.

So schildert es Ria Schulte vom Katholischen Kindergarten St. Quirinus in Tegernsee. Bundesweit streiken die Gewerkschaftsmitglieder für bessere Löhne in den Kindertagesstätten. In manchen Orten hat der Streik bereits am Freitag begonnen. In München sind über 200 Kitas betroffen. Die Erzieherinnen der kommunalen Einrichtungen wollen in eine bessere Tarifgruppe. Im Schnitt geht es um zehn Prozent mehr Geld.

Derzeit ist nämlich eine Erzieher-Stelle mit viel Idealismus verbunden. Während man in den ersten drei Jahren Ausbildungszeit keinen Cent verdient, muss man auch nach abgeschlossener Ausbildung mit einem schmalen Gehalt leben. Auch Schulte würde sich daher insgesamt mehr Anerkennung in ihrem Beruf wünschen. „Und natürlich wären wir nicht abgeneigt, wenn das auch finanziell honoriert werden würde“, so Schulte.

Höhere Ansprüche, weniger Personal

Da im Tal vor allem kirchliche Träger aktiv sind, die nicht streiken, ist die Betreuungssituation hier weiter wie gehabt. „Wir streiken nicht, da es uns in dem Sinne nicht betrifft. Das ist bei uns vertraglich so geregelt“, erklärt Schulte. Eine Besonderheit der deutschen Gesetzgebung, wenn es um Beamte und Kirchenangestellte geht.

Doch das heißt nicht, dass die Erzieherinnen hier vollends zufrieden sind mit ihrer Situation. „Es gibt einfach zu wenig Zeit und zu wenig Personal, wohingegen die Ansprüche immer größer werden“, so Schulte. Daher hoffen auch die Erzieher hier auf erfolgreiche Verhandlungen. Denn davon würden alle profitieren – und nicht zuletzt die betreuten Kinder.

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