Bürgermeisterstreit um Volkshochschule

Bad Wiessee will die örtliche Volkshochschule neu organisieren und ist auf Partnersuche. Sowohl Rottach-Egern/Tegernsee, als auch Gmund und Waakirchen kommen in Frage. Jetzt ist ein offener Streit zwischen Wiessees Bürgermeister Peter Höß und seinem Gmunder Kollegen Georg von Preysing ausgebrochen. Der lachende Dritte könnte Waakirchen sein.

Georg von Preysing und Peter Höß streiten über eine mögliche Kooperation der Volkshochschulen
Georg von Preysing und Peter Höß streiten über eine mögliche Kooperation der Volkshochschulen.

Nach dem Auszug aus dem Haus des Gastes ist die Wiesseer Volkshochschule in der Hagngasse untergebracht. Ende Juli geht Renate Laubmann, die Leiterin der Wiesseer Volkshochschule, in den Ruhestand. Die Gemeinde will die Gelegenheit nutzen und die Wiesseer VHS neu ordnen.

Ein eigenes Büro in Bad Wiessee soll es dann nicht mehr geben. Bürgermeister Peter Höß schwebt eine Kooperation mit den anderen Volkshochschulen Tegernsee/Rottach-Egern/Kreuth und Gmund vor. Gespräche mit den Leitern der Volkshochschulen haben bereits stattgefunden.

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Im Gmunder Rathaus kommt das allerdings nicht besonders gut an. „Für uns kommt das nicht in Frage.“ Es gehe nicht an, dass Bad Wiessee alle teuren Aufgaben auf die anderen Tal-Gemeinden verlagere, so der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing gegenüber dem Merkur. Preysing hat sich auch bereits mit einem Brief an seinen Amtskollegen gewandt.

Höß legt nach

Im Wiesseer Gemeinderat hat Bürgermeister Peter Höß am Donnerstag nochmal nachgelegt und erklärte in Richtung des Gmunder Rathauschefs:

Herr von Preysing hat diese Idee scheinbar nicht zu Ende gedacht. Wir würden uns bei einer Kooperation selbstverständlich auch an den Kosten beteiligen.

Die Wiesseer wollen über eine Kooperation das Angebot der Volkshochschulen nicht einschränken, sondern ausweiten. „Wir wollen so die Synergieeffekte zwischen den einzelnen Schulen nutzen. Bad Wiessee hat ein besonderes Angebot an Musikinstrumenten. Tegernsee hat die große Turnhalle. Die VHS Dürnbach ideale Räumlichkeiten“, so Geschäftsleiter Michael Herrmann, der gleichzeitig versichert:

Auch in Wiessee wird es natürlich weiter Kurse geben.

In Gmund bleiben die Verantwortlichen allerdings skeptisch. „Die Gemeinde Gmund befürwortet die Fusion der Volkshochschulen nicht und ist damit der gleichen Meinung wie die Volkshochschule Gmund–Dürnbach“, erklärt der Gmunder Geschäftsleiter Florian Ruml.

Es bestehe bereits eine funktionierende Kooperation zwischen den Volkshochschulen, so Ruml weiter. So spreche man sich bereits jetzt über das Kursangebot ab und schreibe Veranstaltungen gemeinsam aus.

Die Gmunder Volkshochschule
Die Gmunder Volkshochschule soll eigenständig bleiben.

„Die Gemeinde Gmund hält ebenso wie die Volkshochschule selbst eine weitergehende verwaltungstechnische Zusammenarbeit für vorstellbar, lehnt wegen der bestehenden guten Situation der starken VHS Gmund-Dürnbach eine Fusion jedoch ab“, betont Ruml weiter.

Eine Fusion zu einer gesamten VHS für das Tal ist auch nicht das Ziel der Wiesseer Verantwortlichen. Den Vorwurf aus Bad Wiessee, er habe die Möglichkeiten nicht zu Ende gedacht, wollte der Gmunder Bürgermeister nicht kommentieren. Gegenüber der Tegernseer Stimme äußere er sich grundsätzlich nicht, so Preysings Antwort auf eine TS-Anfrage.

Springt Waakirchen in die Bresche?

Sollten sich die Verantwortlichen innerhalb des Tegernseer Tals nicht einigen können, ist schon ein anderer Partner für Bad Wiessee in Sicht. „Auch Waakirchen hat Interesse signalisiert“, sagte der Wiesseer Bürgermeister im Gemeinderat. Das bestätigt auch sein Waakirchner Kollege Sepp Hartl: „Ja, das stimmt. Ich habe den Wiesseern angeboten, dass wir das gemeinsam machen können“, so Hartl.

Die Waakirchner Volkshochschule nutzt für ihr Kursprogramm die Räume der Grundschule. Die Verwaltung der beiden Volkshochschulen könnte zusammengelegt und die Kosten aufgeteilt werden. „Wenn Bad Wiessee sagt, das ist interessant, werden wir mit Sicherheit eine gemeinsame Lösung finden“, verspricht Hartl.

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