Florian Kohler, Inhaber der Büttenpapierfabrik Gmund, darf “seine” Fabrik um einen zweiteiligen Gebäudekomplex erweitern. Der Bauausschuss in Gmund stimmte diesem Vorhaben in seiner Sitzung am 12. Juni geschlossen zu.
Die Büttenpapierfabrik ist damit weiter auf Wachstumskurs. Die Gemeinderäte hatten letzlich wenig Einwände gegen die Pläne Kohlers. „Das Vorhaben ist nach einer Ortsbesichtigung mit Landratsamt und Wasserwirtschaftsamt abgesprochen“, wie Bürgermeister Georg von Preysing betonte.
Kein Pfahlbau in der Mangfall
Kern der zwei Milionen teuren Investition der Büttenpapierfabrik ist ein 40 mal 10 Meter großer, fünfstöckiger Industriebau im nördlichen Bereich direkt am Mangfallufer. Der Bau schließt dabei direkt an das bestehende Fabrikationsgebäude an.
Von der ursprünglichen Idee, den Bau auf Stützen teilweise in der Mangfall zu errichten, verabschiedeten sich die Planer. Das alte Kesselhaus wird abgerissen.
Mit einer großen Rampe soll der neue Bau dann mit der kürzlich entstandenen Lagerhalle verbunden werden. In den beiden Gebäuden möchte Kohler Verarbeitungsmaschinen aufstellen beziehungsweise ein Lager für neue Kollektionen errichten. Das bestätigte Kohler gegenüber dem Merkur und betonte gleichzeitig, das Geschäft über das Internet stärker forcieren zu wollen: “Bisher haben wir überwiegend über Papiergroßhändler unsere Produkte vertrieben.” Zukünftig soll sich das laut dem 50-jährigen Unternehmer ändern.
Gmund gründet neue Aktiengesellschaft in der Schweiz
Der Bauausschuss bekannte sich mit seiner Entscheidung damit auch eindeutig zur Modernisierung des traditionsreichen Unternehmens und nahm dabei sogar die geplante Fassadengestaltung mit einer Metallverkleidung, die sich deutlich vom Hauptgebäude abheben wird, in Kauf.
Bauamtsleiterin Christine Lang zerstreute die Bedenken ihrer Gremiumskollegen und betonte, dass eine solche Fassade laut Gestaltungssatzung zulässig sei. Auch die andere Lagerhalle sei so errichtet worden.
Die Büttenpapierfabrik gehört seit 1904 der Familie Florian Kohlers. Dieser leitet das heute 100 Mitarbeiter zählende Unternehmen alleine. Die Investitionen in den Standort Gmund sind dabei nur ein Standbein. Wie heute bekannt wurde, hat die Papierfabrik am 1. Juni 2012 eine neue Aktiengesellschaft in der Schweiz gegründet.
Die Gmund Schweiz AG soll dabei helfen, die Bekanntheit der Marke Gmund sowie den Absatz der Produkte im Schweizer Markt zu steigern. Dafür wird es auch ein eigenes Team in der Schweiz geben, das vor Ort von einem Geschäftsführer geleitet werden soll.
Martin Schneiter, seit 25 Jahren in den unterschiedlichsten Funktionen in der Papierbranche tätig – und zuletzt bei Papyrus Schweiz für den Bereich Marktentwicklung und Verkaufsförderung verantwortlich -, soll den neuen Markt für die Büttenpapierfabrik angehen.
Investition und Expansion – in Gmund hat man die Zeichen der Zeit erkannt und entwickelt das eigene Geschäft kontinuierlich weiter.
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