Heute kaum vorstellbar – aber am 20. März war Frühlingsanfang. Und schon hängen einige von uns in den Seilen. Über das Phänomen Frühjahrsmüdigkeit.
Statt es der Natur gleichzutun, hangeln sich viele von uns wacker durch die Woche. Der Geist fordert Kaffee, der Körper frühe Bettruhe und das Sofa hat eine geradezu magische Anziehungskraft. Das innere Schweinehündchen? Gibt sich jetzt extra sperrig. Wer kennt’s?
Wer sich im Frühling müde und schlapp fühlt, ist nicht alleine. Eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Jahr 2017 hat ergeben, dass sich 22 Prozent der Männer und 39 Prozent der Frauen im Frühjahr abgeschlagen fühlen. Auch Beschwerden wie Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen und Konzentrations- und Kreislaufprobleme treten vermehrt auf. Servus, Frühjahrsmüdigkeit?
Hormone, Temperaturen und Co. – Gründe für die Frühjahrsmüdigkeit
Ob es diese tatsächlich gibt oder ob es sich um eine subjektive Wahrnehmung handelt, wird noch diskutiert. Fest steht: Die Frühjahrsmüdigkeit ist keine Erkrankung. Es handelt sich um ein Phänomen, das vermutlich durch ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren entsteht. Eine der Hauptursachen könnte ein veränderter Hormonspiegel sein. Während in den dunklen Wintermonaten vermehrt das Schlafhormon Melatonin ausgeschüttet wird, kurbelt das hellere Licht im Frühjahr die Produktion des Glückshormons Serotonin an. Bis man sich an die hormonelle Umstellung gewöhnt hat, kann es etwa zwei bis vier Wochen dauern. Abschließend wissenschaftlich geklärt ist die Hormon-These jedoch nicht.
Kreislaufprobleme im Frühjahr
Dass ältere Menschen und Personen mit niedrigem Blutdruck oft Kreislaufprobleme im Frühjahr haben, kann mit den häufigen Temperaturschwankungen zusammenhängen. Bei höheren Temperaturen weiten sich die Gefäße und der Blutdruck sinkt, wir fühlen uns müde. “Das wechselhafte Wetter belastet den Kreislauf. Der Organismus muss sich erst adaptieren”, sagt Allgemeinmedizinerin Bärbel Müssig: “Mit viel Bewegung an der frischen Luft und möglichst bei Tageslicht, einer ausgewogenen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, viel Wasser und genügend Schlaf hilft man dem Organismus, sich einzupendeln.” Außerdem, fügt die Ärztin hinzu, würde Bewegung im Freien für gute Laune sorgen. Anhaltende Müdigkeit oder Kreislaufprobleme müssen ärztlich abgeklärt werden.
Den inneren Schweinedackel überwinden
Soll man sich der Frühjahrsmüdigkeit nicht lieber hingeben? “Ein Mittagsschlaf oder ein entspannter Sonntag sind natürlich völlig in Ordnung”, so die Ärztin. Aber: “Ein aktiver Lebensstil trainiert Herz und Gefäße.” Überfordern sollte man sich aber nicht. “Lieber langsam beginnen und langsam steigern.” Durch realistische Bewegungsziele wird auch verhindert, dass die Motivation auf Dauer leidet. Kleine Etappenziele wirken sich positiv auf den langfristigen Erfolg aus.
Fit in den Frühling
Das Tegernseer Tal bietet die idealen Voraussetzungen, um den Frühlings-Blues aktiv anzugehen:
- Wandern: stärkt das Herz-Kreislauf-System, die Ausdauer und die Muskeln, regt den Stoffwechsel an und hilft, Stresshormone abzubauen. Die ideale Aktivität für Körper und Geist in Balance.
- Radfahren: erhöht die körperliche Fitness, stärkt das Herz-Kreislauf-System und verbessert Ausdauer, Kraft und Flexibilität. Radeln ist zudem eine gelenkschonende Aktivität, die den Stoffwechsel ankurbelt und ein tolles Stress-Ventil.
- Nordic Walking: 18 Nordic-Walking-Strecken laden im Tegernseer Tal zum Walken ein. Beim Nordic Walking stärkt die kardiovaskuläre Gesundheit, allgemeine Fitness und ist gelenkschonend. Zudem wird der ganze Körper ins Training einbezogen.
- Sauna: Wie wäre es mit einem Besuch in der Seesauna Tegernsee? Saunieren entspannt Körper und Muskeln, wirkt sich positiv auf die Herz-Kreislauf-Gesundheit aus, entgiftet, stärkt das Immunsystem und kann die Schlafqualität verbessern. Gesundheitlich angeschlagene Personen oder Menschen mit Grunderkrankungen sollten vorher Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
- Kneippen: Wer keine Herz-Kreislauf-Probleme hat und gesund ist, kann mit Wassertreten in einer der vielen Kneipp-Anlagen im Tal den Kreislauf aktivieren. Solange die Kneipp-Becken noch nicht befüllt sind, bietet sich der Tegernsee zum Kneippen an. Oder zum Eisbaden … brrr.
- Wechselduschen: Warm-Kalt-Duschen aktivieren den Kreislauf. Den Brausekopf von den Füßen zum Herzen führen, dann von den Handgelenken Richtung Herz. Die Dusche mit kaltem Wasser beenden. Müdigkeit hat nach diesem ‘Spaß’ keine Chance. Für Herz-Kreislauf-Patienten ist diese Methode nicht geeignet.
Wir wünschen euch einen tollen und fitten Start in den Frühling. Und wenn der innere Schweinehund doch mal wieder brummt? Dann besänftigt ihn ein wenig mit einer kleinen Aufmerksamkeit und sobald er zufrieden ist, schleicht ihr euch schnell raus an die frische Luft.
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