Es sind drei apartmentgroße Camper. Unter einem Vordach sitzen die Besitzer, nebenan mümmelt ein Kaninchen in einem improvisierten Gehege. Menschen, die im benachbarten Getränkemarkt von Bad Wiessee am Samstag noch schnell einen Kasten Bier holen wollten, staunten nicht schlecht. Einfach seinen Camper auf einer Wiese abstellen, ist das erlaubt? Hat der Kurort jetzt einen Campingplatz aufgemacht? Oder kommt das wieder vom Kohler? Ein Bussy Bunny quasi. Wir haben den Bürgermeister Robert Kühn am Sonntag gefragt.
Herr Bürgermeister, auf der Wiese beim Fristo wird gecampt. Wie haben Sie davon erfahren?
Robert Kühn: Ich war mit dem Radl unterwegs, sah die Camper und bin dann zu den Besitzern gefahren. Sehr freundliche Menschen. Die Dame stand im Bademantel vor mir und sagte nur, dass “der Sepp es Ihnen erlaubt hätte”.
Mit dem Sepp ist der Landwirt Josef Höß gemeint, der ja schon in der Vergangenheit mit der Gemeinde das ein oder andere Mal in Streit geriet. Haben Sie mit ihm sprechen können?
Kühn: Ich bin gleich zu seinem Hof gefahren, aber habe ihn nicht angetroffen. Aber das werde ich Montag nachholen. Zudem habe ich auch die Polizei in Bad Wiessee kontaktiert. Dort war man relativ klar. Die dürfen das.
Ist das denn auch aus Sicht der Gemeinde erlaubt?
Kühn: Nach meinem bisherigen Kenntnisstand ist das so, solange das nicht gewerblich ist. Wenn der Bauer es erlaubt, dürfen die Herrschaften dort sein. Aber ich werde am Montag mich nochmal mit der Verwaltung hinsetzen und das prüfen. Eine Wiese ist eben kein Campingplatz. Es fehlt die nötige Infrastruktur und auch das nötige Fingerspitzengefühl des Eigentümers.
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