Chinaschilf und Quellstein

Nach der Gestaltung des Badehauses durch Architekt Matteo Thun fehlte noch die gärtnerische Komponente für die Freiflächen. Diese lieferte für das 8,7 Millionen Euro Projekt nun Landschaftsarchitektin Lex Kerfers.

Planskizze der Außenanlagen und des Innenbereichs mit Wasserlauf / Quelle: Lex Kerfers Landschaftsarchitektin

Seit der Förderbescheid für das neue Jodbad mit knapp 3,2 Millionen Euro in Bad Wiessee eingetroffen ist, sind auch die erregten Diskussionen über das „Herzstück“ des Ortes verflacht. Wenn auch die Gesamtkosten des Badehauses mit Quellensanierung auf 8,7 Millionen Euro veranschlagt werden, so war es dennoch eine entspannte Atmosphäre, als Kerfers ihre Ideen für die Aussenanlagen im Gemeinderat vorstellte.

Zwar sei sie kurzfristig in die bereits bestehende Planung eingestiegen, doch ihre langjährigen Erfahrungen mit „historischen Anlagen“ würden ihr nun in Bad Wiessee zugutekommen, da sie das „Ambiente hier mit einbeziehen will“, erklärte Kerfers. Das Badehaus umgebe zwar ein sehr enges Grundstück, aber es liege an einer Leitlinie, dem Breitenbach. Dieser gebe die Möglichkeit der visuellen Erweiterung, so Kerfers:

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Wir haben den Fokus darauf gelegt, dass es ein Badehaus in der Natur werden soll, das eine starke Beziehung zur Umgebung reflektiert.

Deshalb soll diese Wiesenfläche an der Nordseite möglichst nahtlos in den Breitenbach übergehen. Berücksichtigt hätte man auch die Anfahrt ins Untergeschoss und die Fluchtwege von dort.

Sprudelnde Quelle in der Wohlfühlzone

Hinter dem Badehaus ist ein Freiplatz mit Anpflanzungen angrenzend an den Badepark geplant, mit Holzliegen für Mitarbeiter in den Pausen und „Kundschaft“ des Jodbades. In diesem Bereich seien auch keine Eingriffe in die bestehende Bepflanzung vorgesehen. Ergänzt werden soll diese durch Chinaschilf und Gehölze wie Felsenbirne, die sich im Herbst schön verfärbe.

Der ganze äußere Bereich des Badehauses soll frei zugänglich bleiben. „Wir haben bewusst auf einen Zaun verzichtet“, erklärte Kerfers auf Nachfrage von Rolf Neresheimer (ranBW). „Ein Schwerpunkt“ aber ist für Kerfers die „Gestaltung des offenen Innenhofs und der Bereich des Eingangs“. Hier empfehle sie das Geräusch von Wasser. Deshalb sei dort neben Pflanztrögen ein sprudelnder Quellstein konzipiert, dessen Wasserlauf im Eingangsbereich wieder austritt und an der Südseite des Gebäudes zwischen den Treppen vor dem Gehweg verschwindet.

Das Modell des neuen Badehauses von Matteo Thun. Quelle: Gemeinde Bad Wiessee/Matteo Thun

„Ich finde die Planung sehr schön“, lobte Klaudia Martini (SPD), „vor allem diese naturnahe Bepflanzung“. Damit habe man schon am Lindenplatz angefangen, „weg von der gekünstelten Bepflanzung“. Sie könne sich dies sehr schön durch alle Jahreszeiten hindurch vorstellen. Bürgermeister Peter Höß (FWG) zeigte sich erfreut, „dass Kerfers Präsentation „so gut angekommen ist“.

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Freiflächengestaltungsplan für das Badehaus.

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