“Christel” Laprell verabschiedet sich

16 Jahre gehörte Christine Laprell dem Stadtrat und der CSU-Fraktion an. Nun verlässt die Ärztin die politische Bühne aus „gesundheitlichen Gründen“.

Bürgermeister Johannes Hagn ehrte Christine Laprell für ihre langjährige Tätigkeit als Stadträtin. / Foto: K. Wiendl

Es sei für ihn ein unangenehmer Tagesordnungspunkt, sagte Bürgermeister Johannes Hagn (CSU), als er zur Verabschiedung seiner Partei-Kollegin Christine „Christel“ Laprell kam. Sie habe ihn am 24. April gebeten, aus gesundheitlichen Gründen von ihrem Stadtratsmandat entbunden zu werden. Rückblickend auf das politische Ehrenamt der 68-Jährigen sagte Hagn, dass Laprell seit 1. Mai 2002 über Jahre auch in etlichen Ausschüssen war.

Er wisse aus eigener Erfahrung, welcher Zeitaufwand dafür erforderlich sei. Wenn man dies aber nebenher zur Arztpraxis mache, „verdient dies höchsten Respekt“. In dieser Wahlperiode ist Laprell in keinem Ausschuss mehr vertreten, deshalb müsse für sie auch keine Nachbesetzung erfolgen, so Hagn. Im Namen der Stadt und der Mitarbeiter der Verwaltung bedankte sich der Rathaus-Chef bei Laprell für ihre stets „kollegiale und freundliche Art“ des Miteinanders.

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Engagement für den Gesundheitsstandort

In ihrer kurzen Abschiedsrede erinnerte Laprell an eine „spannende und angenehme Zeit“ im Stadtrat. Ihr politisches Engagement sei mit der Schließung des Krankenhauses, als auch von Sanatorien und Erholungsheimen entstanden. „Beinahe wären die Lichter in Tegernsee ausgegangen“. Zudem musste auch noch das „defizitäre Hallenbad“ geschlossen werden. „Ich habe mich damals sehr dafür eingesetzt, dass der Gesundheitsgedanke in Tegernsee erhalten bleibt“.

Schon König Max I. habe seinerzeit das Heilklima des Tegernsees erkannt. Heute könne die Stadt auf das Medius-Fitness-Center und die erfolgreiche Seesauna verweisen. Auch deswegen würden jetzt die Leute nach Tegernsee kommen, die sonst vielleicht ausblieben. „Tegernsee ist wieder so belebt, dass der Ort an den Wochenenden aus den Nähten platzt“.

Deutsche Meisterin in der Abfahrt

Bei einer Würdigung Laprells kommt man nicht umhin, auch auf ihre sportlichen Erfolge zu verweisen. Die geborene Münchnerin ist eine ehemalige Skirennläuferin, die bei den Olympischen Spielen 1968 in Grenoble bereits als 17-Jährige beachtliche Platzierungen erreichte. Im selben Jahr wurde sie auch Deutsche Meisterin im Abfahrtslauf. Doch auf dem sportlichen Höhepunkt beendete sie ihre Karriere: das Medizinstudium rückte in den Vordergrund.

Auch in ihrer Zeit als Ärztin, zweifache Mutter und Stadträtin blieb sie dem Sport immer verbunden. Sobald am Wallberg eine geschlossene Schneedecke war, hinterließ sie dort ihre Spuren. Ihre Spuren hat Laprell auch im Stadtrat hinterlassen. Sie stimmte oft nicht nach Parteiräson, sondern folgte ihrem Gewissen. Ihren langjährigen Mitstreitern am Ratstisch wünschte Laprell weiterhin ein „kreatives Schaffen“. Kräftiger Applaus. Nachrücken wird ihr Markus Schertler. Seine Vereidigung erfolgt in der nächsten Stadtratssitzung.

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