Ciao Carrera

In Rottach-Egern geht wohl die nächste Ära zu Ende: Nach neuesten Plänen der Eigentümer soll das Hotel Carrera an der südlichen Hauptstraße abgerissen werden. Grund könnte der desolate Zustand des Gebäudes sein.

Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden.
Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden.

Fast unbemerkt von der Öffentlichkeit verschwindet wieder ein altehrwürdiges Haus von der Bildfläche: Das Hotel Carrera in Rottach soll abgerissen werden. So steht es in den Sitzungsunterlagen des Rottacher Ortsplanungsausschusses. In der morgigen Sitzung wird man vielleicht mehr erfahren, warum die Eigentümerin der Immobilie, die Max Bachmair am See KG, in einer Bauvoranfrage das Hotel aufgeben und durch ein Mehrfamilienhaus ersetzen will.

„Wir haben auch erst letzte Woche von den Plänen der Familie Bachmair erfahren“, sagt bedauernd die Frau des Betreibers Ottavio Carrera. Sie räumt allerdings ein, dass am Hotel viel zu machen sei. Dies aber obliege der Eigentümerin Karin Rauh. Statt in eine Renovierung zu investieren, wolle Rauh wohl lieber Eigentumswohnungen bauen. Noch aber laufe der Pachtvertrag, so Carrera.

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Von der Eigentümerin Rauh ist allein ihr Enkel, Laurentius Herrmann, neuer Geschäftsführer des Hotels Bachmair am See, ans Telefon zu bekommen. Doch zu dem Bauvorhaben will er nichts sagen. Damit habe er nichts am Hut, das mache seine Oma. „Mich beschäftigt derzeit, Neues in das Hotel Bachmair am See reinzubringen. Hier gibt es so viele Sachen, die man jetzt verändern muss. Mein Ziel ist es, dass wir das Hotel wieder hochbekommen“, so Herrmann.

Herbe Gästekritik

Ein Indiz für den Abriss des Hotels mit zehn Doppelzimmern, zwei Einzelzimmern und einer Suite könnte sein, dass es wohl sehr in die Jahre gekommen ist. Zwar wirbt das Hotel mit Zimmern, die „fast alle einen herrlichen Panoramablick auf den Wallberg“ hätten und neu renovierten Bädern. Doch ein Blick auf jüngste Gästebewertungen offenbart das Dilemma des Hauses, das sich mit „herzlicher italienischer Gastlichkeit“ auf der Homepage darstellt.

Die Realität sieht offenbar anders aus. „Unfassbar“, schreibt Irina am 11. März 2016, die Zimmer seien schmutzig und abgewohnt. Zwei Tage zuvor urteilt Michael vernichtend: Die Möbel seien alle Sperrmüll und mindestens 50 Jahre alt und die abgewetzten Teppichböden voller Flecken und abgeschnittener Hand- und Fußnägel. Allerdings sei das Frühstück in Ordnung und der Kaffee sehr lecker gewesen. Die Liste der negativen Gästebewertungen ließe sich endlos fortsetzen.

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