“Co-Working ist eine echte Chance für das Tal”

Unter dem Namen „Tegernseer Tal Business Club“ lädt Claudia Brock nun schon seit über einem Jahr Firmen dazu ein, sich zu vernetzen und auszutauschen. Gestern fand bereits das 13. Treffen lokaler Unternehmer statt.

Mit als Gast dabei war auch Alexander Schmid von der SMG. Und für Schmid steht fest: Die Chance des Tals liegt im Co-Working.

Die Besucher des Tegernseer Tal Business Club hören Alexander Schmid gespannt zu
Gespannt lauschen die Besucher des Tegernseer Tal Business Club dem Vortrag von Alexander Schmid

Seit über einem Jahr organisiert Claudia Brock monatlich den „Tegernseer Tal Business Club“ – eine Art Stammtisch, bei der sich lokale Unternehmer aus verschiedenen Branchen treffen und austauschen. Ein Netzwerk aufbauen, wie es so schön heißt.

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Durch diesen regelmäßigen Austausch sollen sich langfristig Synergieeffekte ergeben. Veranstalterin Brock ist von dem Treffen überzeugt. Letzten Monat feierte der Club bereits einjähriges Bestehen. „Heute ist schon unser 13. Treffen.”

Dabei ist der Ablauf bei jedem Treffen identisch. Angefangen mit einer kurzen Vorstellungsrunde, in der die Unternehmer und Selbstständigen kurz ihre Branche und ihren Wohnort erläutern, dürfen die Anwesenden anschließend dem Vortrag eines Experten lauschen. Gestern war der Geschäftsführer der Standortmarketing Gesellschaft (SMG) Alexander Schmid zu Gast.

Kreativwirtschaft anlocken

Nach einer kurzen Einführung über die Aufgaben der SMG kam Schmid zu seinem eigentlichen Kernpunkt: den Chancen für Selbstständige am Tegernsee. Schmid vertritt dabei eine ganz klare These. Neben dem etablierten Standbein des Tourismus sollten sich die Gemeinden auch noch einem anderen Wirtschaftszweig zuwenden.

Alexander Schmid
Alexander Schmid

Seine Lösung ist hier die sogenannte Kreativwirtschaft. Der Begriff umfasst eine Vielzahl von Branchen wie die Musikwirtschaft, Grafiker oder aber auch Entwickler. „Das sind in erster Linie Unternehmen und Selbstständige, die nicht an einen Standort gebunden sind, sondern arbeiten können, wo sie wollen“, so Schmid.

Der Vorteil liege damit auf der Hand. Es sei keine große logistische Leistung nötig, um die Strukturen ins Tal zu verlagern. „Die Leute nehmen ihr Netzwerk mit und können sofort loslegen“, so Schmid. Außerdem beeinträchtigt diese Branche nicht den Tourismus. „Wir sehen darin eine große Chance für das Tegernseer Tal“, erklärt der SMG-Geschäftsführer.

Voraussetzungen schaffen

Angetan von dieser Idee zeigte sich auch Wiessees Bürgermeister Peter Höß im vergangenen Monat. Allerdings wies er damals daraufhin, dass zuerst die nötigen Voraussetzungen für das neue Standbein geschaffen werden müssten.

Zum einen bräuchte man eine bessere Breitbandversorgung im Tal, zum anderen Flächen für Büroräume. Denn arbeiten sollen die “Kreativen” in sogenannten „Co-Working-Spaces“. Verschiedene Branchen arbeiten gemeinsam in einem Raum und tauschen sich untereinander aus. “Eine Umfrage bei der Tegernseer Stimme hat gezeigt, dass es dafür bereits jetzt Bedarf im Tegernseer Tal gibt”, so Schmid.

Und so ist der SMG-Chef davon überzeugt, dass Platz dafür gefunden werden könnte. „Es gibt schließlich noch genug Gebäude am Tegernsee, die derzeit nicht genutzt werden.” Am 12. November soll eine Veranstaltung zu dem Thema stattfinden, bei dem laut Schmid auch diverse politische Entscheidungsträger, bis zu Bürgermeistern aus dem Landkreis kommen werden. Dort sollen die Chancen für das Tal noch einmal genau erläutert werden.

So sieht ein Co-Working-Space aus
So sieht ein Co-Working-Space aus

Auch für das Wohnungsproblem hat Schmid eine Lösung. Hier will er sich für „Boardinghouses“ einsetzen. Was kompliziert klingt, ist eigentlich ganz einfach: ein zeitlich befristetes, gemeinsames Wohnen, bis der oder die Zugezogene eine eigene Wohnung gefunden hat, wie Schmid erklärt:

In Holzkirchen wird das bereits umgesetzt. Ich bin mir sicher, dass das auch ein Konzept zur Belebung der Innenstadt ist.

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