GP-Fashion, Mundschenk, Sport Estner, Raiffeisenbank, Hotel Ursula und der City Grill Döner Kebap – sie alle sind bisher am Lindenplatz untergebracht und ein wichtiger Bestandteil des Wiesseer Ortszentrums. Doch nun wurde das Geschäftshaus an die Münchner Baufirma Bavaria Wohnbau GmbH verkauft – den Mietern wurde gekündigt. Einzig die Raiffeisenbank hat ein solches Schreiben noch nicht erhalten.
Während sich einige Ladenbesitzer das nicht gefallen lassen und juristisch gegen die schnelle Kündigung vorgehen wollen, suchen andere bereits Alternativen für die Zukunft. So auch der “Döner-Grill”, der für einige Talbewohner eine Anlaufstelle ist, wenn die Küche zu Hause einmal kalt bleibt.
Daily Coffee schließt
Der türkische Imbiss wird Ende März 2017 in das Haus an der Münchner Straße umziehen, wo Mehmet Cinaz bisher das Daily Coffee betrieben hat. Für Cinaz sind das gute Nachrichten:
Ich denke, für den Döner ist dieser Standort bestens geeignet.
Eröffnet hatte Cinaz das Daily Coffee Ende 2006 als Internetkaffee. „Es hat sich aber so gut entwickelt, dass es mittlerweile ein Bistro ist, wo die Leute gerne auch mal essen gehen.“ Das Publikum war immer bunt gemischt: Einheimische, Auswärtige, Jung und Alt, unterschiedlichste Nationalitäten aus allen Schichten. „Es ist zu einem Treffpunkt geworden.“
Zeit für etwas Neues
Doch warum schließt er sein Bistro? Schließlich feierte das Daily Coffee vor einigen Monaten zehnjähriges Jubiläum. „Nach all den Jahren habe ich gemerkt, dass es Zeit für etwas Neues ist“, so der gebürtige Türke. „Ich werde nach zehn Jahren Selbstständigkeit aber erst mal eine Pause einlegen und ein paar Monate in meine Heimat fahren.“ In der Zeit werde er dann zwischen dem Tegernseer Tal und Adana im Süden der Türkei pendeln.
Wie es danach weitergeht, will Cinaz noch nicht verraten. Sicher ist nur, dass er nicht zwingend im gleichen Ort etwas Neues beginnt: „Es muss nicht unbedingt Bad Wiessee sein.“ Allerdings sei er schon an das Tegernseer Tal gebunden – familiär wie auch emotional:
Ich lebe jetzt schon seit 40 Jahren am Tegernsee und meine Kinder machen hier ihre Ausbildung. Ich will im Tal bleiben.
„Mehmedl“, wie er aufgrund seines leicht bayerischen Akzents von seinen Stammgästen gerufen wird, ist froh über die Veränderung: „Wir sind uns mit dem Döner-Laden-Betreiber einig und er wird das alles hier übernehmen.“ Dazu gehöre auch die Küche und andere Gerätschaften. Wie und wann der Wechsel stattfindet, könne er noch nicht sagen. „Erst nächste Woche wird der neue Vertrag unterschrieben.“
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