Es ist verwirrend: Rund um das ehemalige Hotel Bastenhaus in Tegernsee gibt es kontroverse Informationen. Zunächst wurde bekannt, dass nach der Räumung der Tegernseer Turnhalle ein paar der Asylbewerber ins Bastenhaus umziehen. Geplant war, dort vor allem Familien unterzubringen.
Doch dann die überraschende Wende: Durch eine neue Regelung des Freistaats Bayern war nicht mehr sicher, ob es überhaupt noch möglich ist, in dem ehemaligen Hotelbetrieb Flüchtlinge unterzubringen. Denn ein Teil dieses neuen Beschlusses besagt, dass vorerst keine neuen Unterkünfte für Asylbewerber gebaut oder gemietet werden sollen – eingeschlossen sind auch private Räumlichkeiten, wie das Bastenhaus.
Flüchtlingshotel noch nicht vom Tisch
Und nun folgt der etwas kompliziertere Teil: Das Hotel Bastenhaus wurde bereits vor der neuen Regelung vom Freistaat Bayern angemietet. Wie der Pressesprecher des Landratsamts Miesbach, Birger Nemitz, nun schlicht und einfach auf TS-Nachfrage erklärt, habe also das eine mit dem anderen nicht unmittelbar etwas zu tun. „Da gibt es eine klare Trennung.“
Demnach bestehe für das Bastenhaus schon ein gültiger Mietvertrag zwischen dem Freistaat Bayern und dem Vermieter, der Bastenhaus GbR. Der Vertrag sei seit vorgestern gültig. Wie Gerhard Brandl vom Landratsamt vergangene Woche bereits bestätigte, handelt es sich hierbei um einen Zehn-Jahres-Vertrag. „Der erste Mietzins des Freistaats Bayern ist auch schon gezahlt worden“, so Nemitz weiter.
Doch was bedeutet das explizit für das ‘Flüchtlingshotel’? Können Asylbewerber in dem ehemaligen Hotel, dass erst seit dem 1. Juni geschlossen ist, untergebracht werden? Nemitz sagt Ja. Es habe bereits mehrere Gespräche zwischen Vertretern des LRA Miesbach und der Stadtverwaltung Tegernsee gegeben:
Hier wurde vereinbart, dass das Landratsamt eine Nutzungsänderung für das Bastenhaus beantragen wird. Dieses wird zu einer „Einrichtung für soziale Zwecke“ – dass schließt eine mögliche Unterbringung von Asylbewerbern ein.
Jedoch weist Nemitz daraufhin, dass diese Nutzungsänderung ebenfalls unabhängig von der neuen Regelung der Staatsregierung sei, „diese Nutzungsänderung hätte so oder so beantragt werden müssen, da das Gebäude ja dann nicht länger als Hotel dient.“
Er könne zwar noch nicht 100-prozentig bestätigen, dass dort also künftig Flüchtlinge unterkommen, „doch es ist eindeutig zu erwarten“, gibt Nemitz zu. Dabei wolle man an den ursprünglichen Plänen festhalten und dort vor allem Familien unterkommen lassen: „Wir wollen besonders keine kleinere Kinder, erst Recht keine Säuglinge, in den Traglufthallen unterbringen.“
In der kommenden Bauausschusssitzung werde die Stadt Tegernsee dann über den Antrag bezüglich der Nutzungsänderung entscheiden. Danach müssen kleinere Umbauten folgen, Details gebe es noch nicht. „Wie lange das alles dauern wird, ist schwer zu sagen. Ich schätze mal, zwei Monate schon noch“, so Nemitz abschließend.
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