Comollis Crux

1998 hatte die Gemeinde Gmund das Haus von Schmuck-Designerin Tamara Comolli als Bürogebäude genehmigt. Jetzt soll es erweitert werden. Doch das ist nicht so einfach.

Dieses Gebäude in der Burgstallerstraße soll erweitert werden.

Schmuck-Designerin Tamara Comolli saß zusammen mit ihrem Architekten im Gmunder Rathaussaal, als der Ortsplanungsausschuss über ihr Vorhaben abstimmte. Zur Ostseite ihres Hauses hin plant die Designerin einen Anbau, indem sie ihr Büro unterbringen will. Das 1998 als reines Bürogebäude genehmigte Objekt verfügt bereits über sechs Stellplätze – sowohl in der Garage als auch an der Straße.

Die für die Erweiterung notwendigen weiteren Stellplätze stellte Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) am vergangenen Dienstag nicht in Frage. Ebensowenig die geplante Umnutzung der Garage in einen Aufenthaltsraum für Comollis Mitarbeiter. Auch der im Bebauungsplan vorgesehene Wintergarten zwischen Garage und Hauptgebäude sei kein Problem, so Preysing.

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Sorgen bereitete ihm vielmehr die geplante Erweiterung und Freilegung des Untergeschosses. „Hier müssen Abgrabungen erfolgen.“ Da man den Betrieb von Tamara Comolli in der Gemeinde erhalten wolle, wie von Preysing betonte, müsse man sich Gedanken darüber machen, wie das zu schaffen sei, ohne hier einen „Bezugsfall“ zu schaffen.

Fläche muss erweitert werden – aber wie?

Auch Bauamtsleiterin Christine Lang wies darauf hin, dass eine „Abgrabung“ laut Gestaltungssatzung nicht möglich sei. Grundsätzlich könnte man das Vorhaben genehmigen, nur:

Die Crux ist die Abgrabung.

Man hätte sich schon Alternative überlegt, so von Preysing, aber eine andere Bauweise als im Entwurf vorgesehen, sei fast nicht möglich. „Die Abgrabung zerstört einfach das Gelände“, fand auch Vize-Bürgermeister Georg Rabl (FWG). Barbara von Miller (SPD) sah das ähnlich: „Das sollten wir nicht zulassen. Das wäre den Anderen gegenüber nicht gerecht.“

Um die Problematik zu umgehen, kam Martina Eck (CSU) auf die Idee eines „erweiterten Kellerschachts.“ Herbert Kozemko (SPD) schlug vor, das Gebäude einfach um einen Meter zu verlängern, damit es wie eine „Terrasse“ aussehe. Außerdem könne man den Anbau einen Meter tiefer legen. Dann meldete sich Tamara Comolli selbst zu Wort:

Ich finde den Vorschlag eines erweiterten Kellerschachts nicht schlecht. Die Fenster sind zwar schon drin, aber momentan kommt kein Licht rein. Man muss nicht rausgehen können, aber Licht brauchen wir schon.

Eine Abstimmung über den Antrag hielt der Bürgermeister nicht für sinnvoll. Stattdessen empfahl er eine Ortsbesichtigung noch vor der nächsten Sitzung. Diesem Vorschlag stimmten die Ausschussmitglieder einstimmig zu.

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