Lagerhalle als Zwischenlösung

Zweite Aktualisierung vom 27. Februar / 14:57 Uhr
Der Kreisbaumeister Werner Pawlovsky schloss bei der heutigen Vorortbesichtigung einen Durchbruch zur Verbindung des alten Feuerwehrhauses mit der Schulturnhalle aus.

Damit dürfte der Vorschlag der CSU Bad Wiessee endgültig vom Tisch sein. Doch auch die Verantwortlichen im Wiesseer Rathaus sind derzeit ratlos, was aus den Gebäuden künftig werden soll.

Der Schlauchturm über der Schule steht möglichen Umbaumaßnahmen im Weg
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Es kommt dem Ende aller Bemühungen um eine Erweiterung der Turnhalle gleich. Bei der heutigen Besichtigung machte Pawlowski zusammen mit seinen Kollegen von der Denkmalschutzbehörde klar, dass ein Durchbruch zwischen Feuerwehrhaus und Turnhalle nicht infrage kommt.

Abriss ausgeschlossen

Um diesen zu bewerkstelligen, müsste nämlich der alte Schlauchturm abgerissen werden, auf dem derzeit die Schuluhr über dem Pausenhof angebracht ist. „Das lassen sie natürlich nicht zu“, so Bauamtsleiter Thomas Holzapfel. Zudem gäbe es auch bauliche Schwierigkeiten. Von den Umbaumaßnahmen wären auch Stützpfeiler betroffen, die aus Gründen der Statik unbedingt erhalten bleiben müssen, erklärt Holzapfel.

Überhaupt waren sich der Kreisbaumeister und der Denkmalschutz laut Holzapfel darin einig, dass nicht allzu viel verändert werden dürfe. “Aus Gründen der energetischen Sanierung wurde uns beispielsweise erlaubt, die Fenster auszutauschen.”

Lagerhalle als Zwischenlösung

Zudem sahen die Bauwächter auch kein Problem darin, die großen Tore, die für die Ausfahrt der Feuerwehrautos nötig gewesen waren, durch kleinere zu ersetzen. „Große Tore wären für eine neue Nutzung einfach nicht zweckmäßig gewesen“, meint Holzapfel.

Wie diese neue Nutzung jedoch aussehen soll, das weiß im Moment niemand. „Es gibt derzeit keine neuen Pläne“, bestätigt der Bauamtsleiter. Daher werde das Feuerwehrhaus zunächst als Lagerhalle gebraucht. Das sei laut Bürgermeister Peter Höß aus logistischen Gründen gerade unabdingbar. „Wir brauchen diese Flächen einfach, um Gebäude wie das Haus des Gastes oder das Jodschwefelbad räumen zu können“, so Höß.

Trotzdem möchte die Gemeinde weiter überlegen, was langfristig an dieser Stelle noch möglich sein wird. Seit spätestens heute ist nur klar: Eine kurzfristig umsetzbare und vor allem kostengünstige Turnhallenerweiterung wird es so nicht geben.

Aktualisierung vom 25. Februar / 8:23 Uhr
Die Turnhalle der Wiesseer Schule hat einige Schwächen: Zu schmal, zu klein und insgesamt zu alt. Deswegen überlegt sich die Gemeinde schon länger, wie man einen möglichen Umbau angehen könnte. Zuletzt stand ein Durchbruch zum nun leerstehenden Feuerwehrhaus zur Debatte.

Im Sinne der Schüler hat man sich nun zu einem überraschenden Schritt entschieden: Man macht erst mal nichts. Zumindest vorläufig ist das die einzige Lösung, die möglich erscheint. Derzeit sei die 78 Jahre alte Halle nämlich laut Bürgermeister Peter Höß so stark belegt, dass ein Umbau gar nicht möglich wäre.

Man versucht gerade, die Halle durch zeitversetzte Pausen optimal auszunutzen

Frühestens Ende 2013, wenn die Realschüler in ihr neues Schulhaus in Gmund umgezogen sind, könne man über eine Renovierung nachdenken. Das machte Höß auf der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag klar.

Das leerstehende Feuerwehrhaus und die dahinter liegende Turnhalle genießen einen hohen Schutz

Probleme bereitet bei den Planungen zurzeit vor allem der Ensembleschutz. Dieser schränkt die Möglichkeiten der Gemeinde für einen Umbau des 1935 erbauten Gebäudes erheblich ein. „Zu diesem Zweck ist am 27. Februar eine Begehung mit dem Kreisbaumeister und der Denkmalschutzbehörde angesetzt“, so Höß weiter.

Keine falschen Hoffnungen machen

Bei diesem Treffen soll auch erörtert werden, inwieweit überhaupt Erweiterungsmaßnahmen möglich sind. Das Gebäude müsste in dem Fall unter anderem brandschutztechnisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Für Sportreferent Fritz Niedermaier (FWG) eine überflüssige Maßnahme. Die bestehende Halle sei zu kurz und zu schmal. Um aus ihr eine Zweifach- oder sogar Dreifachturnhalle zu machen, fehle einfach der Platz. „Da braucht man nicht viel prüfen“, so Nierdermaier.

Deswegen solle man den Vereinen und den Schülern jetzt keine großen Hoffnungen machen, die dann später enttäuscht würden. Wenn man schon Geld für so ein Vorhaben in die Hand nähme, dann sollte man auch etwas Vernünftiges machen und an einem anderen Platz eine neue Turnhalle bauen, meint Niedermaier.

Komplettlösung muss her

Bei der derzeitigen finanziellen Lage der Gemeinde scheint diese Lösung aber zumindest in absehbarer Zeit unmöglich. Aber auch eine „kleine Lösung“ würde die Gemeindekasse weiter belasten. Vom Land gibt es aufgrund der dann nur noch übrig gebliebenen 80 Grundschüler keine Unterstützung, wie Bauamtsleiter Thomas Holzapfel erklärt. „Das müssten wir selber tragen.”

Deswegen plädiert Josef Brenner (CSU) auch dafür, sich zunächst ein Konzept für die ganze Schule einfallen zu lassen, ehe man sich jetzt mit Einzelprojekten befasst. Wie ein solches Konzept jedoch aussehen wird, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht vorhersehbar.

Ursprünglicher Artikel vom 22. Februar mit der Überschrift: “CSU fordert neue Turnhall für Wiessee”
Das rund 1,6 Millionen Euro teure Rettungszentrum hinter der Wiesseer Polizeistation, das sich zukünftig das BRK und die Feuerwehr teilen wollen, steht kurz vor der endgültigen Fertigstellung. Während das Rote Kreuz Mitte Dezember umgezogen ist, wollen die Feuerwehrler im Februar nachkommen.

Unterdessen macht sich die CSU Bad Wiessee bereits Gedanken, was aus dem alten Feuerwehrgebäude in unmittelbarer Nähe zur Schule werden soll.

Schon bald zieht die Feuerwehr in das neue Rettungszetrum um

Das neu gebaute Rettungszentrum direkt hinter dem Polizeigebäude soll zukünftig alle Einsatzkräfte an einem Ort vereinen. Dabei arbeiten das BRK und die Feuerwehr zwar im Prinzip unabhängig voneinander, aus rein praktischen Erwägungen teilen sie sich jedoch auch bestimmte Sachen. „Einiges, wie zum Beispiel die Heizungsanlage, wird gemeinsam genutzt“, erklärt Willi Dörder, Chef der BRK-Bereitschaft Bad Wiessee.

Kleinigkeiten verhindern Umzug

Das neue Gerätehaus bietet vor allem der Feuerwehr den dringend benötigten Platz, den das alte Feuerwehrhaus in der Nähe der Schule nicht mehr bieten konnte. Eigentlich wollten die Wiesseer “Floriansjünger” schon längst eingezogen sein. Doch erhöhte Bauauflagen, die mit dem Standort des neuen Rettungszentrums im Quellschutzgebiet von Bad Wiessee zusammenhängen, verzögerten das Großprojekt um mehrere Wochen.

Ganz aktuell hapert es beim Umzug nur noch an Kleinigkeiten, wie der Erste Kommandant Christian Stiglmeier erklärt: „Im Moment hängt es noch an der Beleuchtung.” Stiglmeier ist aber zuversichtlich, dass man zwischen dem 15. und 20. Februar das neue Rettungszentrum endgültig beziehen kann.

Feuerwehrhaus mit Turnhalle vereinen

Was im Anschluss mit dem leerstehenden Feuerwehrhaus in der Nähe der Schule geschehen soll, darüber hat sich bereits die Wiesseer CSU so ihre Gedanken gemacht und wagt nun einen Vorstoß.

Bekanntlich schließt das Gebäude ja an die derzeit vorhandene Turnhalle der Wiesseer Volksschule an. Diese ist jedoch veraltet und zu klein, wodurch es bereits seit Jahren und zuletzt auch in einigen Kommentaren Diskussionen darüber gab, wie dieser Zustand verbessert werden kann.

Ein Neubau einer modernen Zweifach oder Dreifachturnhalle dürfte aufgrund der aktuell angespannten Finanzlage der Kommune wohl kaum zu bewerkstelligen sein. Die CSU sieht daher die Gelegenheit gekommen, die Chance rund um den Wegzug der Feuerwehr zu nutzen, und bringt eine, im Vergleich zu einem kompletten Neubau, kostengünstige Variante ins Spiel.

Geht es nach der CSU, soll das alte Feuerwehrhaus zur Turnhalle umgebaut werden

„Durch den Auszug der Feuerwehr aus dem alten Gerätehaus ergibt sich nun die Möglichkeit, die beiden Räumlichkeiten zu vereinen, zu sanieren und somit eine zeitgemäßere Sportstätte für die Schulkinder, Jugendlichen, Vereine und Freizeitsportler vor Ort entstehen zu lassen”, erklärt der Ortsvorsitzende Florian Sareiter.

Daher habe man sich bei der Wiesseer CSU einstimmig dazu entschlossen, dem Gemeinderat eine Prüfung des Vorschlags zu empfehlen. Der entsprechende Antrag soll dann auch relativ schnell auf der Tagesordnung der Gemeinde auftauchen.

Zukunft der Volksschule immer noch ungewiss

Mit Verweis auf die kommende Gemeinderatssitzung Mitte Februar wollte sich Bürgermeister Peter Höß derzeit nicht zu dem Antrag der CSU äußern. Klar scheint jedoch, dass man sich in Bad Wiessee langsam über das gesamte Kontrukt rund um die Volksschule Gedanken machen sollte.

Bis Ende 2013 hat man noch Zeit, ehe die Realschüler in ihr neues Gebäude in Gmund umziehen werden und die Schule an der Sanktjohansserstraße bis auf einige wenige Grundschüler nahezu verwaist sein soll. Spätestens bis dahin sollten sich die Gemeinderäte auf einen Plan geeinigt haben, wie es mit der Schule und den angeschlossenen Einrichtungen in Zukunft weitergehen soll.

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