Kein Täterwissen preisgeben

Nach dem erneuten Einbruch in der Naturkäserei fragen sich die Verantwortlichen, warum es immer wieder bei Ihnen zu solchen Vorfällen kommt. Die Kripo hält sich in dem Fall bedeckt. Und das hat zwei Gründe.

Hans Leo ist Vorstandsvorsitzender der Naturkäserei / Archivbild
Hans Leo ist Vorstandsvorsitzender der Naturkäserei / Archivbild

“Ich bin schockiert”, so Hans Leo, der Vorstandsvorsitzende der Naturkäserei, gegenüber dem Merkur. Warum solche Vorfälle immer wieder die Käserei treffen, das könne auch er sich nicht erklären. Über Details des Einbruchs vom vergangenen Sonntag möchte Leo nicht sprechen. Mit der Kripo sei das so vereinbart. Und auch die Polizei erklärt auf Nachfrage, dass man aus ermittlungstaktischen Gründen nichts Neues sagen wolle. Pressesprecher Andreas Guske erläutert auf TS-Nachfrage:

Wir wollen erstens keinen sogenannten Täteranreiz schaffen, wie und wo es für Nachahmer funktionieren könnte. Wichtig ist aber auch, dass es sich hier um Täterwissen handelt. Wenn es beispielsweise zu einer Gerichtsverhandlung kommen würde, wäre das eine der Taktiken, den möglichen Täter mit seinen Aussagen zu konfrontieren, die nur ein eingeschränkter Personenkreis wissen kann.

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Wenn sich der Verdächtige dazu in bestimmter Art und Weise äußert, könne man daraus ableiten, dass er der Täter sein muss. Dabei sei derzeit völlig unklar, ob beispielweise der erfolglose Einbruch vom letzten August Nachahmer zur Naturkäserei geführt hat.

Für die Verantwortlichen ist das ganze ein schwer zu verdauen. “Wir haben nach dem ersten Einbruch die nächsthöhere Sicherheitsklasse für den neuen Tresor gewählt,” so Leo gegenüber der Zeitung. Gebracht habe das allerdings nichts. Nun gehe es an die Schadensbeseitigung in den Büros der Käserei. Dabei sei vor allem das schlechte Gefühl dominierend, nach dem Einbruch in die durchsuchten Räume zu kommen. Ob zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, ist derzeit völlig offen. Und auch die Polizei erklärt, dass es aktuell vor allem darum gehe die Täter so schnell wie möglich zu ermitteln.

Ursprünglicher Artikel vom 04. April 2016 mit der Überschrift: „Da waren Profis am Werk“
Übers Fenster eingestiegen, Tresor aufgeflext, Tageseinnahmen mitgenommen. Die Täter, die in der Nacht auf Sonntag in der Kreuther Käserei eingestiegen sind, haben schnell gearbeitet. Für die Kripo steht fest: es waren Profis. Und das zum zweiten Mal.

In der Naturkäserei in Kreuth wurden am Wochenende eingebrochen / Archivbild
In der Naturkäserei in Kreuth wurden am Wochenende eingebrochen / Archivbild

Irgendwann zwischen Samstagabend, 19:30 Uhr und Sonntagmorgen, 06:30 Uhr stiegen bisher unbekannte Täter in die Kreuther Käserei ein. Offensichtlich nutzen sie dabei ein Fenster an der Rückseite des Gebäudes. Das hebelten sie auf, gelangen so ins Innere und machten sich dort an einem massiven Tresor zu schaffen. Diesen flexten sie kurzerhand auf und nahmen die Tageseinnahmen mit.

Zur genauen Höhe der Beute wollte sich die Polizei heute nicht äußern. Polizeisprecher Stefan Sonntag erklärte auf Nachfrage, dass die Verantwortlichen der Käserei darum gebeten hätten, die Summe nicht zu nennen.

Klar ist allerdings der Schaden, den die Täter sozusagen “nebenbei” anrichteten. Auf 5.000 Euro schätzen diesen die Ermittler. Mittlerweile hat die Miesbacher Kripo die Untersuchungen in dem Fall übernommen. Wie Sonntag erklärt, werden im Laufe des Tages Spezialisten der Spurensicherung den Tatort nochmals inspizieren. “Schon jetzt kann aber gesagt werden, dass hier Profis am Werk waren.”

Der zweite Fall in acht Monaten

Dabei ist das bereits der zweite Einbruch innerhalb von acht Monaten. Bereits im August stiegen Unbekannte über ein Fenster in die Käserei ein. Das Ziel war damals ebenfalls der Tresor. Doch Geld fanden die Täter keines. Im November vergangenen Jahres gelang es der Polizei dann Tatverdächtige festzunehmen. Sie sollen für mehrere Einbrüche am Tegernsee verantwortlich sein.

Die Kripo hofft im aktuellen Fall vor allem auf Anwohner oder Passanten, die im Bereich der Käserei im Reißenbichlweg etwas gesehen oder gehört haben. Wichtig sei auch, ob in dem Zeitraum irgendwelche verdächtigen Fahrzeuge abgestellt waren. Hinweise können direkt an die Kripo unter der Telefonnummer 08025 / 299299 abgegeben werden.

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