Eines vorweg: Einen Zaun, der rein aus Metall ist, lässt die Satzung der Gemeinde Rottach-Egern nicht zu. Man setzt auf Holz. Umso verwunderter muss wohl ein Nachbar des Anwesens in der Steinfeldstraße 12 gewesen sein, als das Grundstück auf einmal von einem monströsen Metallzaun eingefasst war.
Ein Ortstermin wurde anberaumt. Das Gremium des Ortsplanungsausschusses war sich einig: Dieser Zaun ist nicht satzungskonform. Entweder, er wird beseitigt oder in der Mitte durch Holzelemente ersetzt. Vor Ort fiel dem Gremium auch der Zaun in der Steinfeldstraße 9 auf, der ebenfalls ganz aus Metall ist.
Rottachs Vize-Bürgermeister Josef Lang (CSU) fand, dass man „sowas nicht einreißen lassen sollte.“ Eine solche Art der Umzäunung schade dem Ortsbild und erinnere an Stadelheim. Deshalb sollte man seiner Meinung auf der Satzung beharren und nicht „an zwei Anliegern ein Exempel statuieren“. Josef Kaiser (CSU) sah das genauso. „Die schöne, ländliche Bauweise ist doch unser Kapital.“
Gemeinde dämmt “Wildwuchs” ein
Bürgermeister Christian Köck (CSU) beharrte auf dem Grundsatz der Gleichbehandlung. „Wir sollten Fälle im Gemeindegebiet, die gravierend sind, aufnehmen und berichtigen.“ Einen anderen Weg sehe er nicht, um den „Wildwuchs“ einzudämmen.
Peter Hagn (FWG) wies darauf hin, dass es Zäune gebe, die vor der Satzung gebaut wurden. In diesem Fall greife wohl der Bestandsschutz, so Bauamtsleiterin Christine Obermüller. Josef Kaiser schlug vor, sich die Firmen aus der Region vorzunehmen, und sie davon in Kenntnis zu setzen, welche Art von Zaun im Ort aufgestellt werden dürfe und welche nicht. Vize-Bürgermeister Lang winkte ab: „Das wissen die eigentlich alle, es wird aber ignoriert.“
Einstimmig beschloss das Gremium, den Vorschlag des Bürgermeisters in Angriff zu nehmen, und alle Metallzäune im Gemeindegebiet zu ersetzen.
SOCIAL MEDIA SEITEN