Ein Kommentar von Peter Posztos:
Ein Radweg von Finsterwald nach Dürnbach soll angelegt werden. Es gibt Fördergelder, aber die sind zeitlich gebunden. Also macht sich von Preysing ans Werk, fragt jene an, die Grund für den Radlweg abgeben sollen. Sollte doch schnell gehen. Das Wetter ist gut. Fangt schon mal mit den Bauarbeiten an.
Und tappt in die Falle. Denn darauf hat der Besitzer gewartet. Denn jetzt hat er die Zeitkeule in der Hand. Mit jedem Tag steht die Gemeinde blöder da. Wird es teurer. Grundsätzlich gilt: Der Talbewohner mit Grund gibt nicht gern für alle. Er weiß: Wenn die Gemeinschaft etwas will, soll sie ordentlich zahlen. Oder ausgleichen, was quasi dasselbe ist. Preysing fragt, der Grundbesitzer antwortet mit einer absurden Forderung. Ist er schlecht in die Verhandlung eingestiegen? War er zu selbstgewiss? Sonst sicher, aber nicht in diesem Fall.
Das lass ich mir richtig vergolden
Das Problem haben auch Preysings Kollegen. Ob in Wiessee oder in Rottach-Egern: Selbst wenn es Waldstückchen von Wohnzimmergröße sind, die für ein der Allgemeinheit dienendes Projekt hergegeben werden sollen, kommt Schweinchen Schlau mit gierigen Forderungen. Mal sind es Baurechte, mal sind es Ausgleichsflächen in Seenähe.
Das lass ich mir mal richtig vergolden, denkt der Besitzer. Seltsamerweise sind die allermeisten Anfragen der Gemeinden äußerst kommod, meist über den tatsächlichen Wert liegend. Aber: Man spricht nicht umsonst von Bauernschläue. Mir doch egal, ob der doofe Radler für fünfzig Meter die Straße wechseln muss. Mir doch wurscht, ob sich Bauarbeiten auf Kosten der Allgemeinheit verzögern.
Ich nenne es das Haslberger-Syndrom. Gibst Du mir nicht, was ich will, mach ich eben alles dicht. Ich kann es mir leisten. Du auch? Fairerweise halten sich noch die Gemeinderäte mit der Veröffentlichung der Namen solcher Quertreiber zurück.
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