Es waren seine Schützlinge, die Asylbewerber, die in der Gmunder Seeturnhalle untergebracht waren. Hajo Fritz, Organisator und Sprecher des Gmunder Helferkreises, war deshalb nicht einverstanden, dass zunächst hinter verschlossenen Türen über den Abriss der Gmunder Seeturnhalle diskutiert und entschieden wurde.
Erst müsse man klären, wo die Flüchtlinge stattdessen untergebracht werden, betonte der Gmunder immer wieder. Fitz` Befürchtung, man würde die Flüchtlinge nach Rottach oder Holzkirchen in die dortigen Traglufthallen abschieben, war jedoch unbegründet.
Wohnraum für die Asylbewerber
Denn seit nun offiziell feststeht, dass die Seeturnhalle abgerissen wird, hat der Helferkreis in Zusammenarbeit mit der Gemeinde nach alternativem Wohnraum gesucht – und auch gefunden. Alle acht Flüchtlinge, die noch bis vor kurzem in der Wohnung über der Turnhalle lebten, sind inzwischen in zwei Gmunder Wohnungen untergekommen.
Nach Aussage von Hajo Fritz haben die Flüchtlinge gut auf den Umzug reagiert. Er selbst sei auch froh, dass seine Schützlinge nicht mehr in der kalten Turnhalle wohnen müssen:
Zusammen mit der Gemeinde haben wir eine gute Lösung gefunden.
Man werde den Asylbewerbern auch weiterhin bei der Organisation von Sprachkursen, Arztbesuchen und Behördengängen zur Verfügung stehen, betont Fritz auf Nachfrage. Es scheint, als sei für alle Beteiligten ein akzeptabler Weg gefunden worden zu sein, mit der Situation umzugehen.
Und auch Hajo Fritz muss keine Konsequenzen aus seiner anfänglichen Drohung ziehen, alle ehrenamtlichen Helfer würden die Arbeit aufkündigen, wenn den Flüchtlingen kein adäquater Wohnersatz beschafft werden würde. Ob es ihm lieber gewesen wäre, wenn der Abriss verhindert worden wäre, steht für den Gmunder dagegen nicht zur Debatte:
Das hier ist kein Wunschkonzert. Es ist nicht Aufgabe des Helferkreises, an einem Beschluss des Gemeinderates zu rütteln.
Wann die sanierungsbedürftige Seeturnhalle abgerissen werden soll, ist zum jetzigen Zeitpunkt noch unklar. Erst Ende letzter Woche hatte die Gemeinde in einer Pressemitteilung erklärt, dass die Idee zum Abriss bereits seit Jahren besteht.
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