Das „höchste“ Waldfest im Tal

Nahezu unbemerkt von „Sauftouristen“ aus München begann am gestrigen Samstag die Waldfest-Saison im Tegernseer Tal. Die Einheimischen waren dabei größtenteils unter sich.

Heuer der Start in die Waldfestsaison: das Bergwaldfest auf der Sutten.

Sie liegt auf knapp 1.000 Metern gegenüber der Sutten-Talstation und hat die Nase vorne: die Wildbachhütte. Zwar weisen sämtliche Waldfest-Kalender den eigentlichen Start der Freiluft-Bier-Saison mit dem 16. Juni aus, wenn der FC Real in Kreuth wieder ruft, diesmal sogar mit einer Sperrstunde, doch das Rennen machte wieder Wirt Sebastian Hiederer mit seinem Bergwaldfest.

Zwar beklagt er, dass keine Medien seinen Veranstaltungshinweis übernehmen würden, dennoch ist Hiederer mit dem Verlauf des Festes „mehr als zufrieden“. Mehr als 500 Gäste seien bereits am ersten Tag hoch zur Sutten gekommen und alle seien entspannt, auch das Personal. „Die meisten im Tal hatten Sorgen wegen der Baustellen auf der Mautstraße“, so Hiederer. Doch die Gemeinde habe dafür gesorgt, dass die Ampeln am Wochenende abgeschaltet bleiben und „wir so wenig Beeinträchtigungen wie möglich haben“.

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Waldfest auch am Sonntag

Tatsache ist, dass die Auffahrt zur Wildbachhütte problemlos ist und ausreichend Parkplätze vorhanden sind. Anderswo müssen Waldfestbesucher Shuttle-Busse oder lange Anmärsche in Kauf nehmen. Doch ein Problem hat der Wirt:

Ich muss immer einen Termin suchen, an dem kein Verein ein Waldfest abhält. Mit einer Gegenveranstaltung wird es sonst schwierig.

Auch kulinarisch hält Hiederer dagegen. Es gibt keine Grillhendl, „die werden die nächsten acht Wochen überall angeboten“. Er setzt auf Schweinshaxen und selbstgemachten Wildbratwürsten von Reh und Gams, die ein Jäger aus dem Tal liefere. Auch der Saibling werde selbst geräuchert. „Das Angebot gibt uns recht, denn es werden immer mehr Leute, die zu uns kommen. Wir wollen morgen Sonntagmittag weitermachen, wenn noch was übrig ist“.

Über den Erlös der Veranstaltung darf sich die Bergwacht Rottach-Egern freuen. Letztes Jahr waren es rund 1.000 Euro. Zu ihren Gunsten wird das Bergwaldfest veranstaltet.

Wer eine Ausuferung der Waldfeste mit Partybussen und Faschingstracht aus München beklagt, findet hier inmitten der Berge noch seinen Frieden: Kein Schaulaufen zwischen Tischreihen und Imbissbuden, niemand randaliert. Erinnerungen an frühere Zeiten werden wach.

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