Ein bisher Unbekannter verletzt, so der Facebook-Post der behandelnden Tierärztin, eine Stute mit einem Messer am Genitalbereich. Das Tier kann daraufhin nur noch eingeschläfert werden. Jetzt ermittelt die Polizei in dem Fall von „Sachbeschädigung“.
Die Tat des Tierquälers geht vielen Tierfreunden im Landkreis nahe und veranlasst Reitanlagenbesitzer zur Wachsamkeit: Da in anderen Landkreisen bereits mehrmals Serienpferdeschänder ihr Unwesen getrieben haben, darunter ein besonders schwerer Fall im Allgäu, ist die Angst vor einer Wiederholung der Tat groß.
Nachts bleiben die Pferde im Stall
Bestürzt über die Tat ist Christa Koch von der gleichnamigen Reitanlage in Warngau: „Wahnsinn, dass es so etwas gibt.“ Doch in der Reitanlage Koch ist man schon länger vor Eindringlingen auf der Hut. So sorgen Bewegungssensoren dafür, dass niemand unbemerkt das Grundstück betreten könne. „Wir sehen sogar wach, wenn die Katze in der Nacht draußen unterwegs ist“, so Koch.
Allgemein sei Koch sehr wachsam. So bleiben die Tiere grundsätzlich nachts im Stall, damit diese nicht unbeaufsichtigt bleiben. Auf Sicherheit bedacht ist auch Andrea Salzeder von der Reitanlage Weberhof in Holzkirchen. „Das ist wirklich schrecklich, was in Warngau passiert ist.“ Auf ihrem Grundstück wird regelmäßig patrouilliert und nach den Tieren gesehen. „Und außerdem haben wir einen sehr großen Wachhund.“
Eine Gefahr für die Gesellschaft
Trotzdem – die Besorgnis über den aktuellen Vorfall bleibt. „Ich halte den Täter für eine Gefahr für die Gesellschaft“, so Salzeder. Gleicher Meinung ist auch Andrea Fühlhuber vom Holzkirchner Pferdehof Fühlhuber: „Wie krank kann man eigentlich sein? Ich mache mir Sorgen, dass sich der Tierschänder auch irgendwann an Menschen vergreift.“ Auch sieht rät daher zur Wachsamkeit.
Doch wer ist der Täter? „Jemand mit Pferdeerfahrung hätte natürlich leichtes Spiel im leisen Umgang mit den Tieren. Der weiß dann, wie er auf das Pferd zugehen muss“, erklärt Salzeder. Bisher schließt die Polizei jedoch eine Verletzung ohne menschliches Verschulden nicht aus. So könne sich die Stute draußen selbst eine „Weideverletzung“ zugefügt haben. Zwar ist sich die behandelnde Tierärztin sicher, dass es sich um eine Fremdeinwirkung handelt, dennoch ermittelt die Reiterstaffel Rosenheim in alle Richtungen.
SOCIAL MEDIA SEITEN