Das Milliardendorf

Der Gmunder Imkerverein betreute – einer groben Schätzung nach – in 125 Jahren rund eine Milliarde Bienen. Die Ausbeute: 500 Tonnen Honig. Der Erlös vom Jubiläumswochenende: Lesen Sie selbst.

Viel Beifall erhielt der Berliner Hirnforscher Randolf Menzel für seinen Vortrag über die Intelligenz der Bienen im Gasthof zur Post in Bad Wiessee. / Foto: Imkerverein Gmund

Gefeiert wurde im Gasthof zur Post in Bad Wiessee. 125 Jahre Bezirksimkerverein Gmund – das war für die weit über einhundert Gäste – unter ihnen die neu gewählte Bayerische Honigkönigin Katharina I. ein Grund den zweitägigen Festlichkeiten beizuwohnen.

In seiner Begrüßungsrede lobte der Vorsitzende des Imkervereins, Georg Biechl, die Arbeit der Gmunder Imker in den vergangenen Jahrzehnten. Er betonte die Schwierigkeiten, mit denen die Bienen und Imker zu kämpfen haben. „Bienenzucht ist gelebter Idealismus!“ zitierte er den ehemaligen Vorstand Anton Hiltl.

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Kopfrechnen: Berliner Hirnforscher macht’s vor

Großen Beifall fand der Vortrag von dem bekannten Berliner Hirnforscher Randolf Menzel. Kurzerhand rechnete er den Gmunder Imkern zunächst einmal vor, dass sie rund eine Milliarde Bienen in den vergangenen 125 Jahren betreut hätten – mit einer Ernte von gut 500 Tonnen Honig.

Anhand seiner Forschungsergebnisse stellte er dar, wie intelligent Bienen eigentlich sind: Wie sie denken, fühlen, planen, sich in ihrer Umgebung orientieren und Informationen weitergeben. Bienen würden nicht nur süßen Honig produzieren, sondern auch zu den intelligentesten Nutztieren der Erde gehören.

Ohne ihre Bestäubung stünde es schlecht um die Welternährung. Am zweiten Tag stellte er sich den Fragen der Imker. Debattiert wurde auch über die Umwelteinflüsse auf die Bienen. Für die interessierten Gäste gab es Führungen durch den Lehrbienenstand, Informations- und Verkaufsstände.

Die Wochenend-Ausbeute: Eine neue Wohnung für die Bienen

Auch wie man eine Bienenwohnung (Klotzbeute) baut, erfuhren die Gäste. Aus einem ausgehöhlten Baumstamm entstand eine Behausung für die kleinen Insekten. Die Klotzbeute steht nun vor dem Lehrbienenstand in Moosrain und soll im nächsten Frühjahr mit einem Bienenschwarm besetzt werden.

Schnitzer Rudi Peukert, 2. Imker-Vorstand Max Stoib sowie der 1. Vorstand Georg Biechl vor der neuen Bienenbehausung (Klotzbeute). / Foto: Imkerverein

„Ein Prachtstück“, wie der Verein betont. Aber auch der gesellige Teil kam an diesem Wochenende nicht zu kurz. Vorstand Biechl zeigte sich am Ende sehr zufrieden:

Ein wunderbares Fest ist uns da gelungen.

Abschließend dankte er allen Helfern, die gezeigt hätten, so Biechl, dass „nicht nur die Bienen fleißig sind. Man merkt einfach: Unser Verein lebt! Und das seit 125 Jahren.“

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