Im heutigen Teil unserer Serie “Mythen und Sagen rund um den Tegernsee” geht es um die Überlieferung einer Geschichte aus dem Jagdrevier der Äbte des Klosters Tegernsee. Aufgeschrieben wurde sie von Gisela Schinzel-Penth, die sich seit ihrer Kindheit mit der Sagenforschung befasst und umfangreiche Feldforschungen durchgeführt hat.
Die Geschichte vom schwarzen Kreuz spielte sich vor mehreren Jahrhunderten in der langen Au ab, dem langgezogenen Bergtal zwischen Wildbad Kreuth, das zum Langeneckberg und Schinder führt. In diesem Gebiet jagten damals die Äbte des Klosters Tegernsee.
Nun geschah es, dass bei einer solchen Jagd versehentlich ein junger Mönch getroffen wurde. Einer der Äbte war davon ausgegangen, auf einen Hirsch zu zielen, hatte aber stattdessen den Mönch erwischt, der hinter einem Busch gestanden hatte.
Blitz schlägt ins Sühnenkreuz
Der Todesschütze ließ, wie es zur damaligen Zeit Brauch war, an der Unglücksstelle ein Sühnenkreuz aus Holz errichten. Exakt ein Jahr später pilgerten alle Mönche an die Unglücksstelle – in Gedenken an ihren toten Klosterbruder.
Als sie für seine Seele beteten, schoss plötzlich aus heiterem Himmel ein Blitz hernieder und schlug in das Kreuz ein, das daraufhin angekohlt war. Niemand konnte sich erklären, was das zu bedeuten hatte, aber seither wird die Stelle in dem Bergtal „Das schwarze Kreuz“ genannt.
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