Das sind Strüngmanns neue Hotel-Pläne

Gestern Abend wurden die neuen Entwürfe von Strüngmanns Hotel-Plänen dem Wiesseer Gemeinderat vorgestellt. Die Überraschung: Die Anzahl der Zimmer wurde reduziert. Und auch die Form des Luxus-Hotels soll anders aussehen.

Die Planskizze zeigt die Umrisse des Hotels und die Anordnung der fünf Häuser mit Mietwohnungen und Gewerbe unmittelbar am Kurpark.

Nach der Zusammenlegung der Areale des Hotels Lederer, dem ehemaligen Spielbankgelände, dem Haus des Gastes und dem Hotel Wittelsbach schwebt dem Tegernseer Unternehmer Thomas Strüngmann und seinen vier Kindern als Bauherren nun ein „Leuchtturmprojekt“ auf 33.000 Quadratmetern an der Seepromenade vor.

Vor eineinhalb Jahren ließ er noch einen Entwurf mit 210 Zimmern präsentierten. Nun gab es eine abgespeckte Version mit 120 bis 140 Zimmern. Damit reduzieren sich auch die Geschossflächen von 20.500 auf 16.500 Quadratmeter. Und der Baukörper bekommt eine ganz andere Form, weg vom „U“ oder „Hufeisen“, hin zu einem „Zickzack“. Selbst bei der angrenzenden Wohnbebauung mit den fünf Häusern sei „Kubatur rausgenommen“ worden.

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Planung vor einem Jahr zu „wuchtig“

Zunächst sprach Strüngmanns Projektentwickler Thomas Maier grundsätzliche Positionen an. In den letzten eineinhalb Jahren hätte es sehr intensive Gespräche und Forderungen gegeben, „die uns auch wehtun“. Aber man habe „gemeinsam“ erkannt, etwas Besonderes schaffen zu wollen. Das Ziel der Planung sei „ein Leitbetrieb mit überregionaler Signalfunktion“, der auch den Ort „touristisch wieder stärkt“.

Maier gestand ein, dass die ursprünglichen Planungen „aus der Perspektive von oben sehr wuchtig wirkten“. Deshalb sei das Hotel nun „deutlich  verkleinert“ worden. Damit diese Planungen möglich sind, müssten Grundstücke „flächenneutral“ mit der Gemeinde getauscht werden.

Sie würde davon profitieren, da sie die Spitze vor dem Hotel Lederer und westliche Teile davon bekäme. Damit könnte die Gemeinde die Promenade vergrößern. Im Gegenzug würde dann, da die Bodenschneidstraße überplant werde, der Zugang vom Hans-Völkner-Platz zum Hotel erfolgen.

„Notfalls betreiben wir das Hotel selbst“

Bei der Findung eines richtigen Hotelkonzepts habe es viele Gespräche mit „internationalen Hotelketten“ gegeben. Daher zunächst die große Anzahl von 220 Zimmern. Nun sei man der Überzeugung, dass ein kleineres Hotel sinnvoller sei, da es auch bei der Architektur besser zum Tegernsee passe.

Die Pläne für Thomas Strüngmanns Hotel an der Wiesseer Seepromenade werden konkret.

Deshalb habe man sich von einem Monolith verabschiedet, der auch in Kitzbühel oder Niederbayern stehen könnte. Jetzt soll das Hotel „individuell“ gestaltet werden. Deshalb führe er bewusst keine Gespräche mehr mit großen Hotelketten, „die uns ein Anforderungsprofil für Zimmer auferlegen“, so Maier.

Wir definieren nun das Hotel alleine und suchen uns den Betreiber später. Wenn wir niemanden finden, dann betreiben wir es selber. Das trauen wir uns zu.

In die planerischen Details ging dann Architekt Christian Eitzenberger vom Staffelsee: „Im neuen Entwurf sind alle Zimmer so konzipiert, dass sie Seeblick haben, entweder direkt oder von den Balkonen“. Dies wolle schließlich ein Gast, der sich am See einquartiert.

Da es eine gute Konkurrenz im Tal gebe, müsse man sich schon behaupten können. Momentan sei man zwar erst in der städtebaulichen Planung, aber die Ideen sei eine Fassade mit viel Holz in den Obergeschossen und Glas und Stein im Erdgeschoß. „Damit dürfte eine zurückhaltende Eleganz entstehen“.

Mietwohnungen neben Luxushotel

Durch die Verschmelzung mit dem Lederer-Grundstück könne man sich nun in Richtung Norden etwas weiter vom Kurpark entfernen. Die fünf Häuser mit Mietwohnungen, Arztpraxen und Geschäfte seien so gestellt, dass die Blicke zum See nicht ganz verstellt würden. Mit der jetzigen Planung und dem neuen Eingang für das Hotel „gibt es auch keine klare Vorder- und Rückseite mehr“, so Eitzenberger.

Auf beiden Seiten würden es dann Freiflächen mit Einbuchtungen zum Verweilen geben. Damit entstehe auch ein fließender Übergang zum Kurpark. Zum See hin werde eine Auenlandschaft geplant, ohne Hecke wie bisher beim Hotel Lederer.

Gemeinderat entscheidet im Herbst

Die zwei seeseitigen Gebäude mit drei Etagen sollen oben noch Staffelgeschosse mit Suiten und Dachterrassen bekommen. Im Erdgeschoß gebe es Restaurants, Konferenzräume und den Spa-Bereich mit 2.200 Quadratmetern auf Stelzen, da dieser im Überschwemmungsbereich geplant werde.

Ob es so kommt, entscheidet der Gemeinderat dann laut Bauamtsleiter Helmut Köckeis etwa im Oktober, wenn nach vielen Abstimmungsgesprächen der konkrete Planungsentwurf vorliegt. Im Herbst soll auch der Abriss aller Altbauten erfolgen. Rechtskräftig könnte der Bebauungsplan nach der öffentlichen Auslegung Anfang nächsten Jahres werden.

Dann beginne eine etwa dreijährige Bauphase, die den Bürgern “viel abverlangen” werde und er deswegen „Magenschmerzen“ habe, gab Robert Huber (SPD) zu bedenken, der erstmals nach seiner Krankheit wieder an der Sitzung teilnahm. Die Diskussion im Gemeinderat über den neuen Hotelentwurf folgt im nächsten Beitrag.

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