Ein Kommentat von Martin Calsow
Ehemals war der Sauerländer (merke: “Sauerland ist Powerland”) aktiver CDU-Politiker, bis eine Pfarrerstochter aus dem Osten (siehe: #Merkelmussweg) ihn seinerzeit weggemobbt hat. Zwischenzeitlich hat er sich hier mit seiner Frau zweitwohnlich eingerichtet, fern von Häme und Intrige, in der Idylle des Tals unter seinesgleichen. Jetzt soll er nach dem Willen vieler Konservativer und mit Hilfe des Springer-Konzerns zurück an die Macht.
Wenn das klappt, kann es das Konzept für andere, einst scheinbar verbrannte Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden. Das Tal ist dann so eine Art Abklingbecken für publizistisch verstrahlte Amtsträger. Ein paar Sommer lang im Janker über die Seestraße flanieren, beim Rosstag grinsend in der Kutsche sitzen, das Landleben genießen, von Zeit zu Zeit die Luft draußen in der Welt testen, und dann zum Sprung zurück ins Licht der Öffentlichkeit ansetzen. Nennen wir es doch den „Hoeness-Zeitraum“. Kurze Zeit der Zerknirschung, ein wenig Stille und dann wieder genauso sprachlich losgelegt und den Zurückgebliebenen die Welt erklärt.
Jetzt noch steht der Ex-Landrat Kreidl vor dem Kadi. Aber warte nur ein Weilchen, dann kommt der Jako mit dem Hacke… äh nein, mit einer sauberen Weste geläutert zurück und übernimmt vielleicht wieder ein Amt in der CSU, der Partei der Reuigen und Verzeihenden. Oder der feine Herr Bromme. Wäre da nicht ein Platz als Finanzminister im Osten oder Österreich denkbar? Die wissen doch, wie Vergessen geht. Also, Gedemütigte aus Politik und Wirtschaft: kommet zuhauf! Das Tal kann nicht nur R wie Rekonvaleszenz, sondern auch R wie Rehabilitation.
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