Ein Kommentar von Robin Schenkewitz
Weg mit dem alten Bauernhaus, her mit mindestens doppelt so vielen Eigentumswohnungen: Was zunächst mal traurig klingt, ist im Tal schon Alltag geworden. Ein Einkaufsparadies für Investoren. Wer gestern noch über die raffgierigen Nachbarn gelästert hat, macht sich heute schon die Taschen voll. Heimatliebe ist was für die Gestrigen.
Natürlich sind nicht alle so. Aber doch genug, dass unser Tal mehr und mehr zur Reihenhaussiedlung für Besserverdiener wird. Doch die Stadt Tegernsee schiebt dem Ganzen jetzt den Riegel vor. Mit Veränderungssperre und Vorkaufsrecht hat man den historischen Lieberhof vor diesem Schicksal bewahrt.
Der goldene Ruhestand ist sicher
Kein Investor, sondern ein bodenständiger Gastwirt soll die Gaststätte übernehmen. Keine Mondpreise, sondern der tatsächliche Verkehrswert wird als Maßstab genommen. Ich sage: richtig so. Wer Investoren unser Tal überlässt, der wohnt schon bald in einer Betonwüste. Darum: Bravo Tegernsee!
Und wer jetzt mit Planwirtschaft um die Ecke kommt, dem sei gesagt: Eigentum verpflichtet. Wer den einzigartigen Lieberhof als Gaststätte bekommt und ihn jahrelang als Gasthof geführt hat, dem sollte auch etwas an seinem Fortbestand liegen. Und wenn dem nicht so ist, dann muss von Seiten der Gemeinde eingegriffen werden. Zum Wohle von allen, die hier Leben.
Mein Mitleid hält sich ohnehin in Grenzen: Auch mit Veränderungssperre ist der Lieberhof noch weit mehr als ein Butterbrot wert – und zahlt damit auch einen wohlverdienten Ruhestand.
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