“Das alles tut uns sehr leid”

Zwei tragische Unfälle sorgten auf dem Wiesseer Weinfest am vergangenen Samstag für große Aufregung. Erst zog sich eine 20-jährige Waakirchnerin schwere Brandverletzungen zu. Kurze Zeit später stürzte ein 72-Jähriger zehn Meter in die Tiefe.

„Das alles tut uns sehr leid“, betont der Wiesseer Geschäftsleiter Michael Herrmann, der mit seinem Verein “Mia gengan steil” das Weinfest mit organisiert hat. Den beiden Opfern will man nun helfen.

Bist 23 Uhr war auf dem Wiesseer Weinfest noch alles in Ordnung. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Bild: Conny Aust
Bis 23 Uhr war auf dem Wiesseer Weinfest noch alles in Ordnung. Dann kam es zu zwei schweren Unfällen / Bild: Conny Aust

Das Wiesseer Weinfest am vergangenen Samstag stand scheinbar unter keinem guten Stern. Erstmals wurde es nicht im Kurpark in Abwinkl, sondern im Wiesseer Ortsteil Buch ausgetragen. Veranstalter war der im vergangenen Jahr neu gegründete „Mia gengan steil“-Verein. Bis 23 Uhr verlief die Veranstaltung auch ohne große Zwischenfälle und in ausgelassener Stimmung.

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Dirndl-Brand führt zu erheblichen Verletzungen

Gegen 23:10 herrschte dann aber plötzlich helle Aufregung. Nachdem eine Waakirchnerin offensichtlich zu lange zu nah an einem gasbetriebenen Heizgebläse gestanden hatte, geriet ihr Dirndl in Brand. Zwei Tage nach dem Unfall geht Michael Hermann, Mitorganisator des Weinfestes, auf die Situation vor Ort ein und hebt die Leistung der Einsatzkräfte hervor.

Wir bedanken uns ausdrücklich bei allen Ersthelfern, die blitzschnell gehandelt haben.

Bei dem ersten Zwischenfall gelang es der jungen Frau, die Flammen mit der bloßen Hand zu ersticken. Zunächst habe es so ausgesehen, als seien die Verletzungen nicht so gravierend. Durch die leicht brennbaren Kunstfasern des Dirndls sei es dann aber minütlich schlimmer geworden, so Herrmann. Mit großflächigen Brandverletzungen am Bein und an der Hand musste die 20-Jährige vom Rettungsdienst daher ins Krankenhaus Agatharied eingeliefert werden.

Mittlerweile geht es dem Opfer aber den Umständen entsprechend wieder relativ gut. „Wir sind in ständigem Kontakt mit der Familie. Der Bruder des Opfers war gestern auch bei uns vor Ort“, so Herrmann. Man habe der Familie volle Unterstützung zugesichert und werde auch seiner Schadenersatzpflicht nachkommen.

Komplizierte Bergung nach 10-Meter-Sturz

Das Feuer sollte jedoch nicht die einzige Schocksituation an diesem Abend bleiben. Nur 20 Minuten später musste der Rettungsdienst erneut ausrücken. Ein 72-jähriger Mann aus Sittensen hatte sich einen gefährlichen Platz zum “Bieseln” ausgesucht. Dabei verlor er, offensichtlich betrunken, an einer steil abfallenden Böschung das Gleichgewicht und stürzte etwa zehn Meter in die Tiefe.

“Auch hier haben Ersthelfer, die auf dem Fest als Gäste vor Ort waren, zum Glück sofort reagiert und sind zu dem abgestürzten Opfer hinabgestiegen”, so Herrmann weiter. Kurze Zeit später waren dann auch weitere Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr sowie der Bergwacht Rottach-Egern vor Ort, um den verletzten Mann zu bergen. “Wir haben dann gemeinsam die technische Bergung durchgeführt”, erklärt Felix Oswald, Bereitschaftsleiter der Bergwacht.

Dabei wurde der 72-Jährige zunächst auf einer Vakuummatratze gelagert, in einem Rettungssack gesichert und auf eine Gebirgstrage geschnallt. Dann zogen Helfer das Opfer mit vereinten Kräften nach oben. Insgesamt waren rund 20 Personen an der Rettungsaktion beteiligt. Der Mann musste im Anschluss mit Verletzungen an Kopf, Nase und Rippen nach Agatharied gebracht werden. „Auch zu ihm werden wir den Kontakt suchen und ihn nicht alleine lassen“, so Herrmann.

Gleichzeitig betont er, wie auch schon Kommentatoren in der gestrigen Kurzmeldung, dass vor allem die schnelle und professionelle Hilfe der Wasserwachtler bei den beiden Unfällen sehr wichtig gewesen sei.

Da wollen wir uns vor allem bei Phillip Wermke, Christian Singer und Hansi Mielke bedanken, die als private Besucher des Festes blitzschnell gehandelt und die Erstversorgung der Opfer übernommen haben. Unser Dank gilt aber auch der Freiwilligen Feuerwehr und der Bergwacht für die Bergung des abgerutschten Mannes sowie den Beamten der Polizei für deren Hilfe.

Es sei schön, so Herrmann abschließend, solch hilfsbereite und fähige Leute in den eigenen Reihen zu wissen.

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