An die Vernunft der Hundebesitzer appellierte zuletzt Rathauschef Christian Köck in der Bürgerversammlung, doch die Hundeverbotsschilder zu beachten. Sie stehen in Rottach-Egern an Badeplätzen und auch an Spielplätzen, für die seit 2005 in der Satzung ein generelles Hundeverbot festgelegt wurde.
Doch die Hinterlassenschaften von allein 330 in der Gemeinde gemeldeten Hunden sind ein ständiges Ärgernis. Inzwischen gilt am Freibadeplatz Schorn ein Hundeverbot vom 1. Mai bis 30. September. Denn die Gefahr wäre einfach zu groß, dass Hunde dort ihr „Geschäft“ verrichten, in das Kinder reintreten, oder gar in den Mund nehmen könnten, so die Gemeinde.
Eingezäunt, aber verlockend
Dessen ungeachtet will eine Anwohnerin in der Haslau ihren Vierbeiner ausgerechnet auf dem eingezäunten Bolzplatz Gassi führen (wir berichteten), obwohl am Rottach-Dammweg nebenan viel Platz dafür wäre. Entsprechend erging es ihrem Antrag im Gemeinderat am Dienstagabend, das generelle Hundeverbot an bestimmten Tagen aufheben zu lassen.
„Auch in der Haslau haben wir nach unserer Satzung ein Hundeverbot“, erklärte Josef Lang (CSU), derzeit amtierender Bürgermeister. Gerade dort mache eine Aufhebung des Hundeverbots keinen Sinn, denn „südseitig der Valepper Straße ist ein freier Bereich bis Ellmösl, wo man seine Hunde laufen lassen kann“, beschied Lang der Antragstellerin. In der Haslau sei aber ein Platz für Kinder, der solle auch so bleiben.
„Für Hunde tabu“
Für ihn sei gerade dort der Spielplatz für die weitere „Zukunft äußerst wichtig“, meinte Jakob Appoltshauser (SPD), „da die Gemeinde in diesem Gebiet noch einiges vor hat“. Daher sollten Hunde auf dem Bolzplatz nicht gestattet werden. Appoltshauser könnte aber „damit leben, wenn ein gewisses Stück mit Hundetoilette abgetrennt werde“. Der eigentliche Spielplatz aber sollte „für Hunde tabu sein“.
Doch Lang wollte keine Unterteilung der Grünfläche. „Wir sollten es so lassen, wie es ist. Es ist ein Platz für spielende Kinder“. Einstimmig sprach sich der Gemeinderat für das bestehende Hundeverbot auf dem Bolzplatz aus.
Bis zu 2.500 Euro Strafe können fällig werden, wenn „Herrchen“ mit nicht entsorgtem Hundekot erwischt werden. Inzwischen hat die Gemeinde über 70 „Dog Stations“ im ganzen Ort aufgestellt. Weiter verteilt sie Flyer mit Verhaltensregeln und Schildern, die auf die ordentliche Entsorgung des Hundekots aufmerksam machen. Doch so manchen Hundehalter lässt dies kalt: Nach wie vor sieht man Hundekot am Wegesrand, auch in bunten Tüten.
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