Dem Wildwuchs Paroli bieten

Im Herbst stehen die Landtags- und die Bezirkstagswahlen vor der Tür. Da der Ort bei der vergangenen Bundestagswahl mit Plakaten übersät war, setzt Rottach-Egern nun auf Stellwände.

Das Konterfei von Constantin Prinz von Anhalt-Dessau hielt sich auch etliche Wochen nach der Bundestagswahl am hartnäckigsten auf den Straßen im Tal. / Archivbild

Besonders eine Gruppierung ist zuletzt mit ihrer aggressiven Plakatierung aufgefallen. Der Name fiel zwar in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend nicht, doch jeder im Ratssaal wusste, wer gemeint war: die AfD. Das Konterfei ihres vermeintlich blaublütigen Spitzenkandidaten hielt sich am hartnäckigsten, auch noch etliche Wochen nach der Bundestagswahl.

Deshalb müsse nun eine neue Plakatierungsverordnung her, befand der Gemeinderat schon im vergangenen Herbst. Demnach sind einzelne Plakatständer an „Laternen, Bäumen und Häuserecken“ künftig nicht mehr erlaubt, so Bürgermeister Christian Köck (CSU). Stattdessen soll es Stellwände geben, auf denen die Parteien vor der Wahl gebündelt für sich werben dürfen. Schließlich habe man als touristische Gemeinde auch eine Verantwortung für ein „sauberes Ortsbild“.

Anzeige

Andere Talgemeinden hätten es schon mit Plakatwänden vorgemacht. Dort könnten dann DIN A1 Wahlwerbungen mit jeweils 85 mal 60 Zentimetern angebracht werden. Am liebsten ein Plakat pro Partei, hieß es schon vor einem halben Jahr. Denn Plakate hätten nicht mehr den Stellenwert wie früher. Daher würden im Ort fünf bis sechs Standorte ausreichen.

Plakatwände „längst überfällig“

„Diese sind allerdings noch nicht fix“, sagte Geschäftsleiter Gerhard Hofmann. Für eine Anbringung am Zentralparkplatz brauche man allerdings das Einverständnis der Eigentümerin. Sturmfest sollten sie schon sein, so Köck, daher müsse sich der Bauhof noch Gedanken machen. Sechs Wochen vor der Wahl am 14. Oktober sei das Aufstellen erlaubt, eine Woche danach müssten sie wieder entfernt sein.

Im nächsten Jahr werden die Stellwände allerdings wieder gebraucht, dann ist Europa-Wahl. Josef Lang (CSU) wäre Wahlwerbung statt im Ortsteil Ellmösl am Wandinger-Parkplatz gegenüber dem Seeforum lieber. Alexandra Wurmser (CSU) fand, dass diese Plakatwände schon längst überfällig waren. „Was aber ist, wenn sich eine Gruppierung nicht daran hält“, wollte sie wissen.

„Dann kommt der Bauhof“ und entferne das Wildplakatieren, wenn ein Schreiben an die Gruppierung erfolglos bleibe, sagte Köck, der ein einstimmiges Votum seines Gemeinderates zur Kenntnis nahm. Der Erlass dieser Plakatierungsverordnung gelte nun ab sofort maximal 20 Jahre.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein

Diskutieren Sie mit uns
Melden Sie sich an und teilen Sie
Ihre Meinung.
Wählen Sie dazu unten den Button
„Kommentare anzeigen“ aus

banner