Der Brenner Park kann kommen

Der Brenner Park nimmt endgültig Formen an. Im November 2012 gab der Gemeinderat grundsätzlich grünes Licht für die Luxuswohnanlage auf dem Gelände der ehemaligen Schlemmer-Klinik. Nun stand der Bebauungsplan erneut auf der Tagesordnung im Wieseer Gemeinderat.

Dabei wurden vorwiegend die Position der geplanten Gaststätte und die Belastungen während der Bauzeit intensiv diskutiert. Vor allem Teile der CSU stehen dem Projekt immer noch ablehnend gegenüber.

Auf dem Gelände der ehemaligen Schlemmer-Klinik wird wohl schon bald der Brenner Park stehen
Auf dem Gelände der ehemaligen Schlemmer-Klinik wird wohl schon bald ein Immobilienprojekt entstehen

Ein Empfangsgebäude, sieben Häuser mit 29 Wohnungen, ein Spa mit Schwimmbad und ein eigenes Restaurant. Auf dem 15.000 Quadratmeter großen Areal solle Wegweisendes entstehen, so Thomas Radmer, Mitinitiator des „Brenner Park“ im März 2013. Und die Entscheidungsträger der Gemeinde Bad Wiessee stehen grundsätzlich hinter dem rund 50 Millionen Euro teuren Projekt.

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Nichtsdestotrotz haben einige Wiesseer Gemeinderäte noch Bedenken. Aus diesem Grund wurde das Projekt in den letzten Monaten öfter intensiv diskutiert.

Behörden und Bürger haben wenig auszusetzen …

So auch in der Sitzung des Gemeinderates vor wenigen Tagen. Zunächst wurden Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange in der Sitzung verlesen. Unter anderem gaben Kreisbaumeister Werner Pawlovski sowie die Naturschutzbehörde im Landratsamt kurze schriftliche Einschätzungen ab. Von Bürgerseite erreichte das Rathaus keine schriftliche Anmerkung.

„Es waren in den vergangenen Monaten aber öfter Bürger bei mir, die sich nach dem aktuellen Stand des Projekts erkundigt haben“, so Helmut Köckeis vom Wiesseer Bauamt. Nachdem nun, wie im Bebauungsplanverfahren vorgeschrieben, die beteiligten Behörden gehört wurden und die Bürger Gelegenheit hatten, Anmerkungen zum Brenner Park einzureichen, landete der Bebauungsplan erneut auf dem Tisch des Gemeinderates.

… einige Gemeinderäte schon mehr

Noch immer sind einige der Räte mit den Feinheiten des Konzepts nicht ganz einverstanden. „Ich bin nicht damit einverstanden, dass für die Gaststätte ein Teil des Waldbestandes, der an das Grundstück angrenzt, weichen muss“, betonte Kurt Sareiter (CSU).

Und seine Fraktionskollegin Ingrid Versen sprach sich klar dagegen aus, das Restaurant an der Stelle zu genehmigen, da der Gemeinderat ansonsten „zum Kasperltheater verkomme und einen Bezugsall schaffe“. Das Problem: Nach Wunsch der Gemeinde soll das Restaurant für jeden Bürger zugänglich sein, aus Sicht der Planer ist die Position am Rande des Areals somit der ideale Standort – dafür müssen aber einige Bäume weichen.

Der Plan zum Brenner Park: Insgesamt zehn Gebäude entstehen neu, dazu gehört auch ein Restaurant im unteren Bereich des Parks.
Der Plan zum Brenner Park: Insgesamt zehn Gebäude entstehen neu, dazu gehört auch ein Restaurant im unteren Bereich des Parks. Dafür müssen allerdings einige Bäume weichen.

Robert Huber (SPD) wollte die Meinung Sareiters daher nicht teilen. „Hier entsteht etwas, das die Infrastruktur der Gemeinde stärkt. Zudem nimmt der Grad der Versiegelung auf dem ganzen Grundstück durch die großzügige Anordnung der einzelnen Gebäude sogar ab.“

Der dortige Baumbestand sei alles andere als gesund und müsse zum Teil durch junge und gesunde Bäume ersetzt werden, so Huber weiter. Auch sein Fraktionskollege Bernd Kuntze-Fechner bezeichnete die derzeit geplante Position des Restaurants als „ideal für das Ortsbild und den Zugang von außen“.

Hohe Belastungen durch Baustellenverkehr

Aus diesem Grund plädierte die Mehrheit des Gremiums dafür, sich den Fragen rund um den Baubeginn zuzuwenden. Läuft alles nach Plan, kann dieser bereits im Frühjahr 2014 erfolgen. „Über das Für und Wider des gesamten Projekts haben wir in den vergangenen Monaten zur Genüge diskutiert, jetzt sollten wir uns mal über die zu erwartenden Belastungen, die der Bau für die umliegenden Straßen mit sich bringt, unterhalten“, betonte Fritz Niedermaier (Wiesser Block).

In der Tat ist sowohl in der Ringberg- als auch auch in der Hubertusstraße während der Bauzeit mit einem deutlichen Anstieg des Schwerlastverkehrs zu rechen. Dabei hat die Gemeinde vor allem Zweifel, ob die Brücke an der Hubertusstraße die große Last unbeschadet übersteht. Sie ist zwar für bis zu 18 Tonnen zugelassen, sei derzeit aber sanierungsbedürftig. Dazu Bürgermeister Peter Höß:

Wir müssen natürlich vor Baubeginn Maßnahmen ergreifen, um die Straßen und die Anlieger während der Bauphase zu entlasten.

Am Ende sprach sich eine Mehrheit von 8:5 Stimmen dafür aus, den Bebauungsplan in der derzeitigen Form und damit auch das Restaurant an gleicher Stelle zu belassen. Darüber, wie man die Bauphase für die Anwohner und die Straßen so verträglich wie möglich machen kann, wollen sich die Verantwortlichen nun Gedanken machen.

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