Der Clou: Ultrahochfester Beton

Gestern wurde es eingesetzt: Das neue Brücken-Fertigteil aus ultrahochfestem Beton. Ein Pilotprojekt in Europa. Wir waren dabei.

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Wie berichtet ist die neue Eisenbahnbrücke über den Dürnbach ein Pilot- und Forschungsprojekt der Technischen Universität München (TUM). Gestern Nachmittag wurde das Brückenbauwerk eingesetzt. Das Besondere daran: Das verwendete Material besteht aus ultrahochfestem Beton (UHFB).

Dieses unter anderem von der TUM entwickelte Material ist aufgrund seiner Festigkeit extrem widerstandsfähig. Seit Jahren forschen viele Institutionen weltweit daran. In Deutschland ist es nun zum ersten Mal bei einer Eisenbahnbrücke zum Einsatz gekommen. Und weil das Material so belastbar ist, braucht man folglich auch weniger davon. Wichtig für die Brücke über den Dürnbach, wo im Falle eines Hochwassers der Abstand zur Brückenunterkante möglichst groß sein muss.

Die Bauarbeiter an der Mörtelmaschine, die kurzzeitig mal nicht funktionierte… / Foto: N. Kleim

So konnten durch die neuartige Betonmasse, aber auch durch flache Bahnschwellen, mehr als 25 Zentimeter eingespart werden. Während der Schwerverkehr also künftig oben drüber rollt, ohne dass die Tragfähigkeit der Brücke auf Dauer in Mitleidenschaft gezogen wird, kann das (Hoch-)Wasser künftig problemlos unten durchfließen.

Gestern wurde der alte Brückenbau zurückgebaut und die bestehenden Widerlager/Fundamente so vorbereitet, dass zunächst zwei neue Auflagerfertigteile und zuletzt das neue UHFB-Fertigteil eingehoben werden konnten. Die Widerlager liegen auf Betonklötzen. Wie am Anfang des Videos zu sehen ist, wurden die Hohlräume mit Beton gefüllt.

Das neue UHFB-Fertigteil steht. / Foto: N. Kleim

Das UHFB-Fertigteil ist etwa 6,50 Meter lang und 4,60 Meter breit. Die Brücke ist zwar klein, aber fein, sagt Fischer. Erstmals in Europa ist in Gmund UHFB für eine vorgespannte Bahnbrücke genutzt worden. Auf Schichten wie Schutzbeton und Abdichtung konnte wegen des Materials verzichtet werden. Es hat eine sehr hohe Dichtigkeit und ist besonders widerstandsfähig gegen chemische und mechanische Angriffe.

Die TUM wird das Projekt weiterhin wissenschaftlich begleiten und eventuell sogar eine Belastungsprobe mit einer Dampflok durchführen. Bis Samstag müssen Fahrgäste der BOB auf Busse ausweichen. Diese sind zwischen den Bahnhöfen Schaftlach und Gmund im Einsatz.

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