Was Low-Carb für den Menschen ist „BARFEN“ für den Hund, sage ich als Laie jetzt mal so lapidar. Als nicht Hundebesitzerin habe ich mir von Christiane Berger, Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt „BARF“ und Mitarbeiterin bei Lupus Kausnack in Miesbach, die Sache mit der Biologisch Artgerechten Rohfütterung (kurz: BARF) erklären lassen. Die Idee dahinter ist eigentlich ganz einfach: Der Hund stammt vom Wolf ab und der Wolf ernährt sich naturgemäß in erster Linie von rohem Fleisch.
Individueller Ernährungsplan für jeden Hund
Kritiker des „BARFEN“, darunter auch einige Tierärzte, befürchten durch eine reine Ernährung mit rohem Fleisch eine Mangelernährung des Tieres an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen. Doch Christiane Berger, die selber eine süße Labra-Doodle-Goldie-Hündin mit Namen „Aika“ hat, erklärt mir, dass beim korrekten „BARFEN“ dem Tier eben nicht nur rohes Fleisch zum Fressen gegeben wird, sondern für jeden Hund, individuell nach Alter, Gewicht, Größe und Bewegungspensum, ein spezieller Ernährungsplan zusammengestellt wird.
Dieser beinhaltet zum Beispiel neben Muskelfleisch, Pansen, Rinderherzfett auch Obst, Gemüse, Lebertran, Omega-3-6-9-Öl und Eigelb. Zudem kann man, je nach Bedarf, auch spezielle „Supplements“, vor allem Calcium oder Kräuter dazugeben. Also mich erinnert das stark an den Ernährungsplan so manches Sportlers in meinem Freundes- und Bekanntenkreis – außer natürlich das rohe Fleisch.
Wie erstellt man einen BARF-Plan?
Wie man einen solchen „BARF-Plan“ aufstellt hat Christiane Berger beim „BARF-Guru“ Swani Simon gelernt. Demnächst will sie sich auch in Sachen Kräuter weiterbilden. „Heute gibt es so viele Hunde, die Probleme haben. Häufig sind es Unverträglichkeiten, Durchfall oder die Tiere fressen schlecht“, erklärt Christiane Berger.
„Das kann viele Ursachen haben, doch ein Punkt, an dem der Hundebesitzer ansetzen kann, um etwas zu ändern, ist nun Mal die Ernährung. Im industriell hergestellten Hundefutter – egal ob Nass- oder Trockenfutter – sind außer Fleisch zudem viele Zusatz- und Konservierungsstoffe enthalten, und meist auch viele Kohlenhydrate.” Speziell ein hoher Anteil an Kohlenhydrate stehe im Verdacht, dem Verdauungstrakt des Hundes Probleme zu bereiten und eine Ursache für Übergewicht zu sein. Sie betont:
Wir konnten hier im Laden bereits einigen Hunden und Ihren Besitzern diesbezüglich helfen.
Auch die Inhaberin von Lupus Hundesnack, Elli Huber, schwört seit Jahren auf die Rohfütterung: „Mein Mann und ich hatten früher eine Metzgerei mit eigener Schlachtung und einen Hund, „Leon“, einen Leonberger. Es war für uns ganz selbstverständlich, den Hund mit Resten aus der Schlachtung und der Metzgerei zu füttern.
Da habe ich von dem Wort „BARF“ noch gar nichts gewusst.” Sie sei allerdings sehr froh, dass sich meine Mitarbeiterin Christiane Berger zu diesem Thema weitergebildet hat. “Heute können wir unsere Kunden zum Thema „BARF“ umfassend beraten und unsere Hunde, wie die unserer Kunden, mit wertvollem und für sie passenden Futter versorgen. Den Hunden geht es gut und wir haben viele zufriedene Kunden.“
Tipps für die Kunden
Das kann ich bestätigen: Als ich an einem Donnerstagmorgen kurz nach Ladenöffnung Frau Huber und Frau Berger besucht habe, kamen viele Kundinnen und auch Kunden zum Teil mit ihren vierbeinigen Lieblingen in den Laden. Man kannte sich und unterhielt sich über die Tiere und deren Ernährung.
Eine Kundin fragte zum Beispiel, ob Sie ihrer Hündin zukünftig auch etwas Nudeln oder Reis füttern dürfe. Eine andere Kundin, die mit ihrer Schäferhündin im Laden war, erkundigte sich, ob sie den Ernährungsplan für „Franzi“ jetzt anpassen müsse, da die Hündin ein Jahr alt geworden ist. Frau Berger meinte: „Nein, die sieht doch toll aus.“
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