Der Kampf gegen das Indische Springkraut – auch im Tal werden noch Aktive gesucht

20 Schulen mit 63 Schulklassen oder 1.413 Schülern im Landkreis haben im vergangenen Juli aktiv Indisches Springkraut gezupft. Die entfernten Mengen entsprechen zwölf großen Lastwagen-Ladungen.

Die Hoffnung ist da, das nicht einheimische Gewächs einzudämmen. Denn laut einiger Gebietsbetreuer, die den Befall kontrollieren, beträgt der Springkrautbefall auf einigen Flächen bereits weniger als 50 Prozent.

Und auch am Tegernsee sind Schüler ab der dritten Klasse am sogenannten Springkraut-RamaDama beteiligt.

Beim Springkraut-RamaDama / Quelle: LBV
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Die Beteiligung an Helfern ist jedoch noch viel zu gering. Denn nur etwa fünf Prozent der Befallflächen im Landkreis konnten bearbeitet werden. Die Organisatoren – Georg Zech vom Landesbund für Vogelschutz, das Landratsamt Miesbach sowie der Bund Naturschutz und die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee – hoffen deshalb auf weitere Aktive.

Kreuther und Tegernseer Schüler sind dabei, auch in Gmund gibt es Aktive

Unter anderem nehmen heuer zwei Kreuther Schulklassen teil. Auch die Tegernseer Grundschule ist aktiv. In Gmund kämpft eine kleine Gruppe Aktiver unter der Anleitung von Helmut Ritter gegen die Verbreitung.

Doch Zech regt auch Gartenbauvereine sowie die Grundstückseigentümer zu mehr Eigeninitiative an. Teile der großflächigen Befallflächen werden dieses Jahr von den Bauhöfen in den Gemeinden maschinell abgemäht. „Mit den Erfahrungen von 2010 wollen wir die Befallflächen vom letzten Jahr noch effektiver bearbeiten“, sagt Zech.

Warum sollte das Indische Springkraut bekämpft werden?
Fremdartigen Eindringlinge – Neophyten genannt – verdrängen durch schnelle Verbreitung einheimische Pflanzen. Rund 500 Arten von gebietsfremden Pflanzen gibt es, die sich seit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 vermehren und langfristig erhielten. Über herkömmliches Vogelfutter beziehungsweise das Kultivieren von Gartenpflanzen verbreiteten sich die Neu-Pflanzen bei uns.

Aber was tun, wenn man das Kraut entdeckt?
Wer das Kraut auf seinem Grundstück entdeckt, sollte es – möglichst vor der Samenreife – mitsamt der Wurzel ausreissen oder knapp über Bodenhöhe abmähen. Die Blüten sollten in der Restmülltonne entsorgt werden, damit sie nicht absamen und die Pflanze sich weiter vermehren kann. Stängel und Wurzel dürften in der Biotonne oder auf dem Komposthaufen landen.

Die Bekämpfung dieser Pflanze ist zeitaufwändig. Sinnvoll ist es, wo sie sich neu angesiedelt hat und noch keine großen Bestände stehen oder wo die Verdrängung seltener einheimischer Pflanzen droht.

Indisches Springkraut / Quelle: LBV

Woran erkennt man die Pflanze?
Die ursprünglich aus den Hochtälern Nepals stammende Pflanze wird bis zu drei Meter hoch und trägt meist pinke Blüten in unterschiedlichen Schattierungen, die bis hin zu Weiß reichen können. Ihre Stängel haben häufig einen Durchmesser bis zu 15 Zentimetern.

Sie wächst gerne auf offenen Flächen, an Waldrändern, in Gewässernähe, auf zusammengeschobenen, nährstoffreichen Flächen oder auf Misthäufen. Dabei vermehrt sie sich sowohl durch Absamen als auch über neues Bewurzeln.

Gesundheitsschäden für den Menschen sind keine bekannt. Sobald das Springkraut in den Schatten kommt – beispielsweise wenn Wald nachwächst – geht es meist ein. Auch Rasenwuchs mag es nicht.

Kann man bei der Bekämpfung etwas falsch machen?
Bekämpft man das Kraut zum falschen Zeitpunkt, so kann man mehr Schaden als Nutzen anrichten. Zumindest an Uferstandorten kann durch eine Verschleppung von Samen und einer Öffnung der Erde die Ansiedelung von aggressiveren Neophyten wie beispielsweise Riesenbärenklau oder Japanischer Knöterich begünstigt werden. Im Zweifelsfall kann man sich auf der Website des LBV informieren oder Experten wie Georg Zech zu Rate ziehen.

Kontakt Georg Zech:
Telefon 08064-906770 oder E-Mail georgzech@grosshub.de

Für den Ortsbereich Gmund: Helmut Ritter Telefon 08022-97658

Weitere Informationen zu Neophyten unter www.lbv-miesbach.de/Neophyten/index.htm

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