Auf der B307 in Höhe der Naturkäserei und der Einmündung in die Wallbergstraße wird derzeit die Kreuzung entschärft. Dazu sind umfangreiche Straßenarbeiten notwendig. Aufgrund dessen wird die Strecke ab nächster Woche nur noch einspurig befahrbar sein.
„Der Einmündungsbereich Bundesstraße 307 zur Wallbergstraße ist schon länger ein Unfallschwerpunkt“, betonte der Kreuther Bürgermeister Josef Bierschneider Ende des vergangenen Jahres. Auch die Verantwortlichen im Rottacher Rathaus konnten das bestätigen. Daher einigte man sich darauf, die Kreuzung zu sanieren.
Sperrung bis 29. Juni
Künftig wird man, von der Wallbergstraße kommend, nur noch im rechten Winkel auf die Straße abbiegen können. Damit sollen die Autofahrer automatisch zu mehr Vorsicht angehalten werden. Um die Änderung der Straßenführung umzusetzen, sind nun jedoch umfangreiche Straßenarbeiten nötig.
Daher wird die Straße schon ab nächster Woche teilweise nur noch einspurig befahrbar sein, ab Pfingsten müssen sich die Autofahrer dann dauerhaft auf Behinderungen einstellen. Grund ist eine zusätzliche Verstärkung der Tragschicht. Bis spätestens 29. Juni werde man damit aber fertig sein, verspricht Klaus Miller vom Kreuther Bauamt gegenüber dem Merkur.
Ursprünglicher Artikel vom 22. Januar 2014 mit der Überschrift „Auch Rottach will Risikokreuzung entschärfen“
Die Kreuzung der Bundesstraße B307 zur Wallbergstraße ist seit vielen Jahren als Unfallschwerpunkt bekannt. Seit dem Jahr 2000 hat es dort einen Todesfall, sechs Schwerverletzte und 18 Verletzte gegeben.
Um das Problem in den Griff zu bekommen, soll der Bereich nun grundlegend umgestaltet werden. Über die Pläne wurde gestern im Rottacher Gemeinderat diskutiert. Auf den Tisch kam auch ein Kreisverkehr, der an der Stelle mindestens 700.000 Euro kosten würde.
Sommer wie Winter nutzen Einheimische und Touristen die Wallbergstraße, um zur Talstation des Wallbergs zu gelangen. Die Gemeinde Rottach-Egern wird daher im diesem Jahr einen Teil von der Weissachbrücke bis zur Einmündung der Bundesstraße sanieren. Dies soll knapp 315.000 Euro kosten. Allerdings können die Rottacher hier mit Zuschüssen der Regierung von Oberbayern rechnen.
Durch die direkt an der Kreuzung der Wallbergstraße zur Bundesstraße 307 gelegene Naturkäserei hat der Verkehr in den letzten Jahren indes nochmals zugenommen. Gerade an dieser Stelle haben sich daher schon mehrmals Unfälle ereignet. Aus dem Grund wollen Kreuth und Rottach-Egern im Zuge der Sanierungsarbeiten auch den Kreuzungsbereich sicherer machen.
Unfallschwerpunkt entschärfen
Nach einer Vor-Ort-Besichtigung im vergangenen Jahr mit Vertretern des Straßenbauamtes sowie den beiden Gemeinden wurden deshalb erste Pläne erstellt, wie der neue Streckenverlauf angepasst werden könnte. Nachdem der Kreuther Gemeinderat diese bereits im Dezember 2013 abgesegnet hatte, befassten sich gestern auch die Rottacher mit dem Thema. „Es ist der Wunsch des Straßenbauamtes, dass der Kreuzungsverlauf umgestaltet und damit sicherer wird“, betonte der Rottacher Bürgermeister Franz Hafner.
Demnach soll die Einfahrt von der Bundesstraße zur Wallbergstraße zukünftig im 90-Grad-Winkel erfolgen. Damit werden die Autofahrer zu mehr Vorsicht angehalten. Die aus Richtung Kreuth kommenden Fahrzeuge sollen dann über eine kleine Verzögerungsspur in die Wallbergstraße einfahren. Fahrzeuge, die die Wallbergstaße verlassen, müssen anhalten.
Die Kosten für die Umgestaltung liegen bei insgesamt 182.000 Euro, von denen das Straßenbauamt Rosenheim auf jeden Fall 119.000 Euro übernimmt. Auf die beiden Gemeinden kämen dann also noch etwa 63.000 Euro zu, die Rottach und Kreuth dann untereinander aufteilen müssten.
Diskussion über Kreisverkehr
Ungeachtet der Kosten entbrannte im Rottacher Gemeinderat gestern Abend eine Diskussion darüber, ob die geplante Umgestaltung überhaupt zu mehr Sicherheit im Kreuzungsbereich führen kann. „Ich sehe hier keine entscheidende Verbesserung“, so Martin Goldhofer von den Freien Wählern. Auch Parteikollege Andreas Erlacher pflichtete ihm bei und forderte dazu auf, stattdessen über einen Kreisverkehr nachzudenken.
„Ich denke da an den Kreisel in Marienstein. Warum geht so etwas an der Wallbergkreuzung nicht?“, so Erlacher. Planer Lorenz Strohschneider verwies auf die damit verbundenen hohen Kosten. Nach Hochrechnungen des Straßenbauamtes Rosenheim würde ein Kreisel an der Stelle rund 700.000 Euro kosten.
Zudem fehle hier, so Strohschneider weiter, schlichtweg der Platz. Laut Vorschrift müsste ein Kreisverkehr an dieser Stelle zudem mindestens einen Durchmesser von 25 Metern aufweisen. Einziger Ausweg wäre dann der Kauf eines Teils des Naturkäserei-Grundstücks. Dadurch würden die Kosten aber in ungeahnte Höhen steigen, weshalb die Regierung von Oberbayern dafür bereits im Vorfeld jegliche finanzielle Zuschüsse ausgeschlossen hat. Kreuth und Rottach-Egern müssten die rund 700.000 Euro also alleine aufbringen.
Was ist mit den Fußgängern?
„Ich finde die Planung, wie sie jetzt vorliegt, in Ordnung. Ein Kreisverkehr wäre für die Fußgänger, die die Kreuzung überqueren wollen, sogar noch gefährlicher“, so Josef Lang (CSU). Und auch Bürgermeister Franz Hafner plädierte für eine Umgestaltung der Abbiegespuren, wie derzeit geplant.
Nichtsdestotrotz lag allen Gemeinderäten daran, die Situation der Fußgänger und Radfahrer an dieser Stelle zu verbessern. Denn derzeit gibt es von der Kreuzung Wallbergstraße/B307 rüber zur Naturkäserei keine echte Überquerungsmöglichkeit. „Die Situation der Fußgänger und Radfahrer muss nochmals gesondert besprochen werden“, fand Hafner.
Um jedoch die Planungen für den Umbau der Kreuzung weiter vorantreiben zu können, sprach sich der Gemeinderat mit zwei Gegenstimmen für die Pläne des Straßenbauamtes Rosenheim aus. Über die Verteilung der Kosten zwischen Rottach-Egern und Kreuth will man zeitnah verhandeln. Obwohl sich die Wallbergstraße zu einem Teil auf Kreuther Gebiet befindet, ist Rottach laut einer alten Vereinbarung der Träger der Straßenbaulast und muss so mit höheren Kosten rechnen als die Nachbargemeinde.
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