Der Lenz als Geduldstrainer

Reichlich Neuschnee hat das nasskalte Wetter in der vergangenen Woche den Bergen beschert. Weiße Gipfel und neblige Ausblicke. Und so richtig scheint der frühlingshafte Durchbruch auch im Tal noch nicht in Sicht.

Teilweise übernehmen immer wieder dicke Regenwolken das Regiment. Der Lenz lässt es diesmal eher gemütlich angehen. Der April scheint es sich dabei zur Aufgabe gemacht zu haben, mit uns ein bisserl Geduld und Gelassenheit zu üben. Und vielleicht auch etwas Flexibilität im Umgang mit den eigenen Erwartungen. Denn hätte es den Schnee im Februar gegeben, wäre bei den meisten die Freude groß gewesen. Oft hat es mit unseren Vorstellungen, wie etwas am besten sein sollte, zu tun, ob wir etwas postitiv oder negativ bewerten. Während die einen also über das nasskalte Wetter jammern, haben andere frohgemut ihre Tourenski gepackt und sind noch einmal losgezogen. Vom lang ersehnten Regenguss für die Natur ganz zu schweigen.

Freilich geht es nicht darum, gegebenenfalls ernstzunehmende Probleme schönzureden. Doch scheint es bei manchen Menschen inzwischen eine Art Sucht zum Dauernörgeln zu geben, selten mit einem konstruktiven Vorschlag dabei. Zu allem und jedem kommt ein gelangweilter, spöttischer oder zynischer Kommentar. Nun, wer auch im zwischenmenschlichen Bereich eine so eisige Atmosphäre mag, wie sie der April gerade auf dem Wallberg schafft, der wird sich in jener Gesellschaft sicher wohlfühlen. Für die anderen liegt trotz alledem der Frühling in der Luft – mit den grünen Trieben an Flieder und Holler, mit den gelb blühenden Forsythien und den ersten, frisch geschlüpften Starenküken!

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